Mark Zuckerberg räumt der Weiterentwicklung der mobilen Facebook-Applikation im laufenden Jahr höchste Priorität ein. Das erklärte der Gründer und CEO des Social Network auf einem Treffen mit rund 200 Investoren im Rahmen der IPO-Werbetour in Palo Alto, wie Reuters berichtet.
Normalerweise hält sich Zuckerberg in Strategierfragen eher bedeckt. Doch aufgrund des für kommende Woche erwarteten Börsengangs scheint er sich um etwas mehr Transparenz zu bemühen. Facebooks Mobilstrategie wird einer der Kernfaktoren für sein Abschneiden an den Finanzmärkten sein.
Erst vergangene Woche hatte Facebook seine Börsenunterlagen zum sechsten Mal überarbeitet, um verstärkt auf die Schwierigkeiten hinzuweisen, aus der zunehmend mobilen Nutzung seiner Dienste Werbeeinnahmen zu erzielen. Schon zuvor hieß es darin: „Wir erwirtschaften derzeit keine bedeutsamen Einnahmen aus der Nutzung mobiler Facebook-Produkte. Unsere Fähigkeit, das zu tun, ist noch nicht erwiesen.“
Diese Problematik hat sich offenbar noch verschärft, da Facebook nicht nur ein stärkeres Wachstum bei der mobilen Nutzung erlebt, sondern auch eine deutliche Verschiebung von der bisherigen Webnutzung zur mobilen Nutzung stattfindet, bei der weniger Werbeinserate je Seite eingeblendet werden können. Darauf weist das Soziale Netz im Abschnitt über „Risikofaktoren“ jetzt ausdrücklich hin.
Obwohl Facebook schon vor drei Monaten mobile Anzeigen angekündigt hatte und sogenannte Sponsored Stories über die Mobilversion seines Newsfeeds ausliefert (etwa Facebook-Angebote), kann es bisher keine konkrete Zahlen vorlegen. Auf lange Sicht könnte der schnell wachsende Mobilbereich dem Umsatz des Unternehmens schaden.
Facebook muss schnellstmöglich einen Weg finden, zusätzlich zu den üblichen Datenschutzproblemen die Schwierigkeiten zu lösen, mit denen alle Werbetreibenden im Mobilbereich zu kämpfen haben. Dazu zählen kleine Displays, langsame Verbindungen und das sehr persönliche Verhältnis der Nutzer zu ihren Mobilgeräten. Letzteres ist wohl der Grund für Facebooks Ankündigung, das „Engagement der Nutzer über kurzfristige finanzielle Ergebnisse“ zu stellen. Trotz der geringeren durchschnittlichen Einnahmen will es ihnen nach eigenen Angaben nicht unüberlegt Features aufzwingen, wenn sie über Smartphones und Tablets auf seine Dienste zugreifen.
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