Pakistan hat 13.000 Websites, die es als „obszön“ bezeichnet, auf eine manuell eingerichtete Sperrliste gesetzt. Jetzt erwägt es ein weitere Vorgehen gegen „solches Material“. Teure Werkzeuge wie automatische Filter will sich Pakistan nicht leisten, wie die Times of India berichtet.
Der Zeitung zufolge hat der Parlamentssekretär für IT Nawab Liaqat Ali Khan von einem „ernsthaften Problem“ gesprochen, nämlich der „schnellen Ausbreitung obszöner Websites“. Das Wort Pornografie verwendete er nicht. „Wir werden auf eine Beschwerde hin tätig und versuchen, einen Mechanismus zu entwickeln, um diese Sites zu sperren.“ Immerhin gibt es schon ein ministerielles Komitee und ein Subkomitee, die sich mit der Zensur-Infrastruktur befassen.
Khan wies darauf hin, dass seine Nachbarn China und Indien „automatisierte Filtersysteme“ eingerichtet hätten, doch die seien sehr teuer und wenig effizient, wenn es darum gehe, anstößige Inhalte zu sperren. Die meisten fraglichen Websites würden außerhalb Pakistans gespeichert, sodass das Land nicht gegen die Betreiber vorgehen könne.
Im August 2011 hatte Pakistan schon einmal einen Anlauf gestartet, um mehr Kontrolle über das Web zu erlangen. Damals versuchte es, ein Gesetz durchzusetzen, das verschlüsselte Kommunikation verbietet. Es erinnerte die lokalen Internet Service Provider daran, dass sie jeden Kunden melden müssen, der ein VPN nutzt. Nach Klagen von Religionsgruppen versuchte man außerdem, anstößige Sites zu sperren. Darunter waren vorübergehend auch Facebook und Youtube. Als sich Bürgerrechtler darüber beschwerten und Gerichte ihnen Recht gaben, wurde die Blockade auf blasphemische und pornografische Inhalte beschränkt.
Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.
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