Apple-Mitgründer Steve Wozniak lobt Android

In einem Gespräch mit Daily Beast hat Steve „Woz“ Wozniak Vorteile von Android hervorgehoben und sich zugleich über Unzulänglichkeiten von Apples Sprachsteuerung Siri beklagt. Obwohl er noch immer auf Apples Gehaltsliste steht, fiel der Mitgründer wieder einmal durch offene Kritik an Produkten des Unternehmens auf. Er versäumte es allerdings nicht, zuerst seine Verbundenheit mit Apple zu bekunden: „Mein bevorzugtes Mobiltelefon ist das iPhone. Ich liebe seine Schönheit. Aber ich wünschte, ich könnte damit alles machen, was mein Android leistet. Das wünsche ich mir wirklich.“


Steve Wozniak (Bild: Stephen Shankland/CNET)

Enttäuscht ist er vor allem von Siri, das Apple im Herbst als „persönlichen Assistenten“ vorgestellt hatte. Die Sprachsteuerung ist in das iPhone 4S integriert. Wozniak hatte Siri zuvor als eigenständige Anwendung genutzt und als leistungsfähiger erlebt: „Ich habe Siri beispielsweise nach den fünf größten Seen in Kalifornien gefragt und bekam die richtige Antwort. Jetzt schlägt es einfach fehl und liefert mir Immobilienangebote. Es gab mir auch die richtige Antwort, wenn ich nach den Primzahlen über 87 fragte. Jetzt bekomme ich keine Primzahlen mehr, sondern Auflistungen für ‚prime rib‘ oder ‚prime real estate‘.“

Besser funktioniere das mit Android: „Ich habe mit Siri eine geringere Erfolgsquote als mit der integrierten Sprachsteuerung von Android, und das stört mich. ‚Ruf das Lark Creek Steak House an‘, sage ich unterwegs im Auto wieder und wieder, und es klappt einfach nicht. Dann schnappe ich mein Android, sage dasselbe, und es geht. Außerdem bekomme ich eine Navigation, da ist Android weit vorne“, sagte Wozniak.

Der Apple-Mitgründer erwähnte zudem erneut die bereits bekannten Probleme mit der Akkulaufzeit des iPhone 4S. Entweder bei der aktuellen Betriebssystemversion oder bei der neuen Hardware seien Fehler passiert. Er sehe sich seither gezwungen, viele Funktionen zu deaktivieren, um die Laufzeit seines Geräts zu verlängern. Wozniak ist zudem nicht nur mit Apple, sondern auch mit Android-Chef Andy Rubin freundschaftlich verbunden: „Ich kenne Andy schon sehr lange und respektiere ihn sehr.“

Wozniak saß im Aufsichtsrat von Danger, dem einst von Rubin mitgegründeten Hersteller des Smartphones Hiptop. Das auch als T-Mobile Sidekick vermarktete Gerät verfügte schon 2002 über einen minimalen App Store und synchronisierte Daten über die Mobilfunkverbindung mit dem Desktop. Vor einigen Monaten besuchte der Apple-Mitgründer die Google-Zentrale, um ein Vorserienmodell des aktuellen Android-Flaggschiff-Smartphones Galaxy Nexus abzuholen. Er ließ sich dabei auch gern zusammen mit Google-Mitarbeitern vor dem Gebäude 44 ablichten, das die Android-Entwickler beherbergt.

Wozniak spricht jedoch nach wie vor eine Empfehlung für das iPhone aus, die für viele Nutzern gelten könnte: „Ich empfehle das iPhone 4S denjenigen, die bereits in der Mac-Welt zuhause sind, weil es so kompatibel ist.“ Das Smartphone sei auch für Menschen geeignet, „die sich einfach vor Computern fürchten und sie nicht benutzen wollen“. Das iPhone sei für sie weit weniger beängstigend. „Für Leute, die sich vor Komplexität fürchten, ist das ein Mobiltelefon, das einfach zu nutzen ist und macht, was es soll.“

ZDNet.de Redaktion

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