Browsertrends: Macht Chrome Firefox den Garaus?

Der Hauptgrund des Erfolges von Chrome liegt sicherlich in der Unzufriedenheit mit anderen Browsern, vor allem Internet Explorer und Firefox. Der Erfolg von Chrome begann, als Firefox sich lange Zeit mit den Versionen 3.x nicht großartig weiterentwickelte.

Auch ohne Add-ons war die Startzeit von Firefox sehr hoch. Zwischen dem Klick auf das Firefox-Symbol und dem Erscheinen des Browserfenster verging eine gefühlte Ewigkeit. Wer zudem viele Fenster oder Tab geöffnet hatte, spürte, wie sein System immer langsamer wurde und nur noch träge auf Eingaben reagiert.

Wer daraufhin etwas Neues ausprobierte, war von Chrome begeistert: Er startet flott, bietet viel Nutzfläche, was vor allem bei 16:9-Bildschirmen wichtig ist, und zwingt das System selbst dann nicht in die Knie, wenn man 20 oder 30 Tabs geöffnet hat.

Anfangs gab es zwar kaum Erweiterungen für Chrome und auch heute ist die Zahl der verfügbaren Add-ons im Vergleich zu Firefox eher bescheiden, aber Chrome stellte fast alle Webseiten korrekt dar. Er machte nur wenig Probleme.

Mozilla stand plötzlich vor einer ungewohnten Situation: Um erfolgreich zu sein, musste es bisher nur mit Microsoft konkurrieren. Das war zu Zeiten von IE7 und IE8 nicht sonderlich schwierig. Denn diese Versionen unterschieden sich technisch kaum vom IE6 aus dem Jahre 2001. Sie waren langsam und beherrschten viele Standards nicht, insbesondere bei CSS gab es Schwierigkeiten.

Jetzt galt es, gegen Apple und Google anzutreten, denn die WebKit-Engine, die unter anderem von Safari und Chrome genutzt wird, wird von beiden Unternehmen gemeinsam entwickelt. Apple und Google kann man durchaus als unschlagbares Team bezeichnen. Apple ist gut darin, wenn es um Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit geht. Google hat seine Stärken im algorithmischen Programmieren und Bereitstellen von Diensten.

Bei Mozilla hat man die Probleme durchaus erkannt. Zum einen musste die Geschwindigkeit des Browsers, vor allem von Javascript erhöht werden, zum anderen der Speicherverbrauch gesenkt werden. Inzwischen existiert sogar eine MemShrink-Gruppe, die sich ausschließlich darum kümmert, den Hauptspeicherbedarf zu senken. Nicolas Nethercote berichtet wöchentlich in seinem Blog über die Fortschritte.

Page: 1 2 3 4 5

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

3 Tagen ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

3 Tagen ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

3 Tagen ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

4 Tagen ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

5 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

5 Tagen ago