Facebook hat eingestanden, dass es das deutsche Pharmaunternehmen Merck KGaA mit dem US-Rivalen Merck & Co verwechselt hat. „Wir entschuldigen uns für alle entstandenen Unannehmlichkeiten“, heißt es vonseiten des Unternehmens.
„Die Übertragung des URL-Links facebook.com/Merck von der Merck KGaA an Merck & Co. war ein Verwaltungsfehler“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP einen Facebook-Sprecher. Am Montag sei die Seite deaktiviert worden. Sie bleibt gesperrt, bis sich die Unternehmen über die Nutzung einig sind. Merck KGaA hat inzwischen anscheinend eine Facebook-Seite mit seinem vollständigen Namen eingerichtet.
Der Darmstädter Pharmakonzern hatte vergangene Woche ein New Yorker Gericht angerufen. Es sollte klären, warum seine reservierte Facebook-Seite vom US-Rivalen Merck & Co übernommen wurde. Das deutsche Unternehmen hatte sich die Adresse www.facebook.com/Merck bereits im März 2010 reservieren lassen und mit dem Social Network einen Vertrag über die exklusive Nutzung geschlossen.
Merck bat das Gericht um Klärung, da Facebook „nicht kooperationsbereit“ gewesen sei und nur ausweichend reagiert hätte. Im Antrag an das Gericht heißt es: „Vor der Einleitung von weiteren Maßnahmen benötigen wir eine Offenlegung durch Facebook, um die Art des Fehlverhaltens zu bestimmen, Schriftsätze zu erstellen und die richtigen Beklagten zu identifizieren.“ Der Darmstädter Konzern hatte auch eine Klage wegen Vertragsbuchs nicht ausgeschlossen.
Der US-Pharmakonzern Merck & Co war einst eine Tochtergesellschaft des deutschen Unternehmens, wurde aber nach dem Ersten Weltkrieg wie andere deutsche Firmen in den USA enteignet und ist seither eine eigenständige Firma. Beide verfügen über Schutzrechte für den Namen Merck in verschiedenen Regionen der Welt. In Nordamerika tritt die deutsche Firma als EMD (abgeleitet von Emanuel Merck, Darmstadt) auf. Merck & Co firmiert in anderen Teilen der Welt als Merck Sharp & Dohme (MSD).
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