Änderung am Algorithmus soll Google-Suche aktueller machen

Google hat seinen Suchalgorithmus verändert, um zeitnahe Suchergebnisse zu aktuellen Themen nach oben zu bringen. Laut Google wirkt sich das bei mehr als jeder dritten Suchanfrage aus – und zwar in Form von durch aktuelleren und zugleich relevanteren Ergebnissen.

Die Änderungen begründet Amit Singhal, der das Core Ranking Team für die Google-Suche leitet, in einem Blogeintrag: „Aufgrund der unglaublichen Geschwindigkeit, mit der sich Informationen in der Welt von heute ausbreiten, kann die aktuellste Information aus der letzten Woche sein, vom letzten Tag oder der letzten Minute – abhängig von den Suchbegriffen. Der Algorithmus muss herausfinden können, ob ein Suchergebnis aus der letzten Woche zu einer TV-Serie noch aktuell oder ein Ergebnis aus der letzten Woche schon veraltet ist, wenn es ein brandaktuelles Nachrichtenthema betrifft.“


Google-Manager Amit Singhal (Bild: ZDNet)

Schon mit der Freischaltung seiner Suchindex-Technologie Caffeine hatte Google erklärt, um „50 Prozent frischere Ergebnisse“ zu liefern, da mit Caffeine das Web wesentlich schneller durchsuchbar wurde. Auf dieser Infrastruktur baut der neue Ranking-Algorithmus auf, der Aktualität und Relevanz noch besser einschätzen soll, um dem Suchenden „verschiedene Frischegrade“ zu bieten.

Als Beispiel nennt Singhal eine Suche nach „Olympiade“, bei der vermutlich Informationen über die nächsten Sommerspiele und nicht ältere Ergebnisse gefragt sind. Für aktuelle Ereignisse führt er die „Occupy“-Proteste in Oakland an, bei denen es um relevante Nachrichten geht, die vielleicht nur wenige Minuten zuvor veröffentlicht wurden. Bei regelmäßigen Ereignissen wie Präsidentschaftswahlen ziele die Suche meist auf die letzte und nicht länger zurückliegende Wahlen.

Wer sich für eine gute Kamera oder ein neues Auto interessiert, bekommt durch den neuen Algorithmus laut Google die aktuellsten Informationen. Nicht ändern sollen sich hingegen dauerhaft relevante Ergebnisse. Bei Rezepten oder einer Anleitung zum Reifenwechsel zeige der Algorithmus die besten Ergebnisse – ganz unabhängig davon, wann sie veröffentlicht wurden.

Mit dem verbesserten „Frische“-Algorithmus reagiert Google auch auf konkurrierende Dienste wie Twitter und Facebook, bei denen Nutzer ständige Updates zu aktuellen Ereignissen erfahren. Dank einer Vereinbarung mit Twitter konnte Google längere Zeit Tweets als Echtzeit-Ergebnisse einbinden. Die Vereinbarung lief jedoch aus, da sich die Partner nicht über die finanziellen Bedingungen für ihre Fortführung einigen konnten.

ZDNet.de Redaktion

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