Ein Spezialeinsatzkommando der nordhrein-westfälischen Polizei hat einen 23-jährigen Deutschen verhaftet, der in den Angriff auf die Server der Bundespolizei verwickelt sein soll. Nach Angaben der Polizei wird er des Ausspähens von Daten, der Datenveränderung sowie der Computersabotage verdächtigt. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung sei Beweismaterial gesichert worden.

Nach Informationen von Spiegel Online wurde der Arbeitslose gestern Abend gegen neun Uhr in Rheine verhaftet. Er soll online unter dem Pseudonym „Darkhammer“ aufgetreten sein. Der Mann gehört mutmaßlich zu den Anführern der Hackergruppe NN-Crew, die für den Angriff auf die Polizeiserver verantwortlich zeichnete. Er ist demnach wegen räuberischer Erpressung vorbestraft und befand sich auf Bewährung in Freiheit.

Auch wegen Computerkriminalität soll der 23-Jährige schon aufgefallen sein. Die Spezialeinsatzkräfte konnten laut Spiegel Online bei der Festnahme nicht verhindern, dass er seinen Laptop zuklappte. Ein Teil der Daten ist daher verschlüsselt.

Die NN-Crew hatte Anfang Juli das Zielverfolgungssystem „Patras“ der Bundespolizei gehackt und zahlreiche Screenshots veröffentlicht. Darunter befanden sich auch Zugangsdaten mit Passwörtern im Klartext. Damit war es jedermann möglich, sich in das hochsensible System einzuloggen. Auch das Bundeskriminalamt und der Zoll nutzen das System.

Peter Schaar, Bundesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, forderte daraufhin die Ausweitung der für Unternehmen bestehenden Informationspflicht bei Datenverlusten auf Bundesbehörden. „Eine Konsequenz des Hackerangriffs muss sein, dass bei schwerwiegenden Datenschutzverstößen endlich auch für Behörden das gilt, was für private Unternehmen seit zwei Jahren gesetzlich vorgeschrieben ist: Bei Verlust, Diebstahl oder Missbrauch sensibler personenbezogener Daten sind unverzüglich die hiervon Betroffenen sowie die Aufsichtsbehörden zu unterrichten.“

ZDNet.de Redaktion

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