iPhone-Tracking: Apple in Südkorea zu 664 Euro Schadenersatz verurteilt


Apple muss wegen der Sammlung von Standortdaten umgerechnet 664 Euro an einen südkoreanischen iPhone-Besitzer bezahlen (Bild: O’Reilly Radar).

Ein Bezirksgericht in Südkorea hat Apple zur Zahlung von einer Million Won (664 Euro) verurteilt. Wie Reuters berichtet, hatte ein iPhone-Besitzer geklagt, weil Apple unerlaubt seine Standortdaten aufgezeichnet und damit seine Privatsphäre verletzt hatte.

Laut Gerichtsunterlagen, die ZDNet vorliegen, war die Klage am 26. April eingereicht worden. Die Entscheidung fiel im Juni, woraufhin Apples Niederlassung in Südkorea die Schadenersatzforderung am 27. Juni beglich. Reuters zufolge ist es das erste Mal, dass Apple wegen der von iPhone und iPad 3G gesammelten Bewegungsprofile verurteilt worden ist.

Im April hatten Sicherheitsforscher festgestellt, dass iPhone und iPad 3G unter iOS 4 Bewegungsdaten ihrer Besitzer aufzeichneten. Darunter waren detaillierte Daten wie Uhrzeit und Standort-Koordinaten, die „unverschlüsselt und ungeschützt“ in einer Datei auf jedem Computer abgelegt wurden, der via iTunes mit einem iOS-Gerät synchronisiert wurde.

Kurz darauf musste Apples Vizepräsident für Softwaretechnologien in der Sache vor einem Ausschuss des US-Senats aussagen. Eine in Florida eingereichte Klage wirft dem Unternehmen zudem Verstöße gegen das Datenschutzgesetz sowie den Computer Fraud and Abuse Act vor. „Nutzern von iPhones und iPads war nicht bekannt, dass ihre Positionsdaten aufgezeichnet werden“, heißt es in der Klage. Sie hätten auch nie ihre Zustimmung dazu erteilt. Apple soll die Informationen heimlich, in betrügerischer Absicht und unter Umgehung von Gesetzen gesammelt haben.

Apple zufolge wurden die Standortdaten versehentlich mitgeschnitten. Grund dafür sei ein Softwarefehler gewesen. Den hatte das Unternehmen Anfang Mai mit einem Update auf iOS 4.3.3 behoben. Seitdem speichert Apple die Bewegungsdaten standardmäßig nur eine Woche lang. Durch die Abschaltung der Ortungsdienste kann der Zwischenspeicher zudem vollständig gelöscht werden.

ZDNet.de Redaktion

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