Wie The Guardian meldet, hat ein Formatierungsfehler in einer Tabellenkalkulation dazu geführt, dass der britische Inlandsgeheimdienst MI5 unerlaubt Nutzerdaten von 134 Telefonanschlüssen aufgezeichnet hat. Das geht aus einem Jahresbericht des Interceptions of Communications Commissioner Paul Kennedy hervor.
„Die gesammelten Daten standen in keinem Zusammenhang zu einem oder waren bedeutend für ein Ermittlungsverfahren oder eine sonstige Operation des Security Service“, schreibt Kennedy. Die Informationen seien vernichtet und der Formatierungsfehler behoben worden. Zudem prüfe der MI5 nun alle Telefonnummern per Hand, bevor eine Anfrage an einen Telefonanbieter weitergegeben werde.
Dem Bericht zufolge hat der Geheimdienst Daten zu 927 IP-Adressen eingeholt, ohne dass eine Genehmigung eines dazu berechtigten Beamten vorlag. Grund dafür sei eine „falsche Einstellung in dem vom MI5 genutzen System“ gewesen. Die Abfragen waren aber laut Kennedy notwendig und angemessen. Die Einstellung im System sei korrigiert worden.
Insgesamt forderten öffentliche Behörden in Großbritannien 2010 in 552.550 Fällen Kommunikationsdaten an. Gegenüber dem Vorjahr sei die Zahl um rund fünf Prozent gestiegen. Bei zwei Dritteln der Anfragen sei es nicht um Inhalte, sondern um die Identität eines Anschlussinhabers beziehungsweise den Eigentümer einer Handynummer gegangen. Rund ein Viertel der Anfragen bezog sich auf Verkehrsdaten.
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