Bitcoins klauende Trojaner aufgetaucht

Gleich zwei Sicherheitsunternehmen haben vor Trojanern gewarnt, die es auf die virtuelle Währung Bitcoin abgesehen haben. „InfoStealer.Coinbit“ und „CoinBit.A“ versuchen, die Datei wallet.dat zu stehlen und per E-Mail an den Angreifer zu versenden. Die Datei enthält den gesamten Bitcoin-Kontostand eines Nutzers.

Laut Symantec und F-Secure wurden beide Trojaner im Forum von Bitcoin gefunden. Potenziell sind alle Nutzer betroffen, die auf einen infizierten Link geklickt haben. Einige berichten, dass es sich um Phishing-Links mit Bildern im Anhang handelte.

CoinBit.A durchsucht den Computer nach dem Ordner, in dem die Währung im Normalfall abgespeichert ist, findet die Datei und sendet sie über einen polnischen Server an eine Hotmail-Adresse. InfoStealer.Coinbit nutzt dagegen FTP, um die Datei auf den Server des Angreifers hochzuladen.

„Wir gehen davon aus, dass dieser Code Eingang in andere Malware finden wird, angesichts der großen Aufmerksamkeit, die diese Art von Angriffen momentan erhält – und der großen Zahl verfügbarer Bitcoins“, schreibt Stephen Doherty von Symantec in einem Blogeintrag.

Um sich gegen Diebstahl zu schützen, sollen Bitcoin-Nutzer die Datei wallet.dat offline abspeichern. „Es wird weitere Angriffe geben, auch Botnetze, die Münzen abgreifen“, sagte Mikko Hypponen, Chief Research Officer bei F-Secure, im Gespräch mit ZDNet UK.

Bitcoin ist ein verschlüsseltes Peer-to-peer-Zahlungsmittel, das – weil dezentral und anonym – für offizielle Stellen nicht nachverfolgbar ist. Nutzer tauschen dafür auf Geldwechsel-Sites reales Geld gegen virtuelle Währung. Laut Blockexplorer.com sind derzeit rund 6,5 Millionen Bitcoins im Umlauf. Der Wert der virtuellen Münzen schoss Anfang Juni auf 30 Dollar und liegt mittlerweile wieder bei etwa 15 Dollar pro Stück.

Erst kürzlich war Bitcoin in die Schlagzeilen geraten: Zwei US-Senatoren forderten die Schließung des anonymen Online-Marktplatzes Silk Road. Dort könne man mit der virtuellen Währung Drogen kaufen – neben Marihuana auch Kokain, Heroin und Ecstasy.

ZDNet.de Redaktion

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