Lodsys geht nun auch gegen Android-Programmierer vor. Laut Cult of Mac hat der Patentverwalter mindestens einem Entwickler, dessen Anwendung In-App-Verkäufe ermöglicht, Patentverletzungen vorgeworfen. Lodsys hatte zuletzt iOS-Entwicklern mit Patentklagen gedroht.
„Wir haben kürzlich In-App-Verkäufe in unsere Android-Applikation implementiert und wenige Wochen später haben wir einen Brief von Lodsys erhalten, worin behauptet wird, wir verstoßen gegen ihre Patente“, schreibt der Entwickler in einer Diskussion in Googles Android-Entwickler-Forum. Er programmiert das Spiel Tank Hero. „Wir sind ein kleines Unternehmen und finanziell nicht in der Lage, uns in einem Rechtsstreit zu verteidigen.“
Lodsys hatte Anfang Mai einstweilige Verfügungen an iOS-Entwickler verschickt, die ihnen In-App-Verkäufe verbietet. Dabei geht es unter anderem um ein Patent, das die Einrichtung und den Abschluss von Transaktionen beschreibt. In-App-Verkäufe sind eine Funktion, die Apple als Teil seines Software Development Kit (SDK) anbietet. Entwickler müssen sie verwenden, wenn sie kostenpflichtige Add-ons für ihre Spiele oder Anwendungen anbieten wollen.
Anfang vergangener Woche stellte sich Apple hinter seine Entwickler und erklärte, es habe eine Lizenz von Lodsys erworben, die auch für iOS-Entwickler und deren Apps gelte. Zudem enthalte Lodsys Argumentation Fehler, da für das Feature „In-App-Verkäufe“ auch mehrere Apple-Technologien erforderlich seien.
Google hatte erst Ende März In-App-Verkäufe via Android ermöglicht. Entwickler können darüber virtuelle Waren wie zusätzliche Spiele-Level oder Funktionen verkaufen. iOS-Entwicklern steht das Feature schon seit 2009 zur Verfügung. Lodsys behauptet, es könne auch für in der Vergangenheit getätigte In-App-Verkäufe Schadenersatz verlangen.
Google und Lodsys standen für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung. Lodsys hatte schon früher mitgeteilt, es rede nicht mit der Presse und werde nur über seinen Blog kommunizieren.
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