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Windows Phone 7: mit Mango endlich auf iPhone-Niveau?

Live Tiles und Benachrichtigungen

Tiles, die großen, bunten Quadrate oder Rechtecke auf dem Startbildschirm, sind eines der wichtigsten Differenzierungsmerkmale von Windows Phone 7. Sie dienen nicht nur dem Start von Applikationen, sondern auch zur Information des Nutzers. Darauf können beispielsweise das Wetter oder Aktienkurse anzeigt werden, weshalb sie auch als Live Tiles bezeichnet werden.

Bislang lässt sich ihr Inhalt jedoch nur im Push-Verfahren über einen Webserver ändern – weswegen dieses an sich praktische Features eher wenig genutzt wird. Ausgenommen sind native Apps wie das E-Mail-Programm. Künftig können auch Entwickler die Tiles direkt auf dem Smartphone aktualisieren. Zudem haben Apps von Drittanbietern wie native Apps (Kalender) die Möglichkeit, den Anwender über eine Einblendung zu benachrichtigen.

Socket-Unterstützung

Eine der größten Einschränkungen für Entwickler unter Windows Phone 7 ist die fehlende Socket-Unterstützung. Anwendungen, die nicht URL-basiert arbeiten, lassen sich gar nicht realisieren. Multiplayer-Games nutzen oft eine direkte Socket-Verbindung, um die Latenzzeiten gering zu halten. Sämtliche VoIP-Anwendungen nutzen UDP oder das kaum verbreitete SCTP. VoIP-Telefonie über TCP – und damit auch über HTTP oder FTP – ist grundsätzlich unmöglich, da der TCP-Stack auf ein verlorenes oder verspätetes Paket zunächst wartet und es notfalls neu anfordert.

Mit Mango wird diese Schwachstelle beseitigt. Damit ist der Weg frei für Anwendungen, die bislang nicht für Windows Phone 7 zu Verfügung stehen, allen voran VoIP, möglicherweise auf Multiplayer-Spiele. Während der Mix-Keynote wurde offiziell angekündigt, dass Skype seinen Client auf das Microsoft-OS portieren wird.


Dank Socket-Unterstützung ermöglicht Mango VoIP-Anwendungen wie Skype. Die Software soll im Herbst auch als Windows-Phone-Variante zur Verfügung stehen.

Sensor- und Kamerazugriff

Bislang können Entwickler unter Windows Phone 7 nicht auf Sensoren wie Kompass oder GPS zugreifen. Gleiches gilt für die Kamera. Die Programmierung von Augmented-Reality-Anwendungen wie Layar war bislang kaum möglich. Lediglich Netzbetreiber und OEMs erhielten Zugriff auf die nativen Schnittstellen. Mit Mango spendiert Microsoft seinem OS APIs, um Sensor- und Kameradaten nutzen zu können.


Der Zugriff auf die Kamera macht künftig auf Augmented-Reality-Anwendungen möglich.

Privater Marktplatz

Mit Mango gibt es unter Windows Phone 7 die Möglichkeit, einen privaten Marktplatz einzurichten. Das ist insbesondere für Unternehmen interessant. Sie müssen ihre Apps dann nicht mehr in den öffentlichen Marktplatz stellen, sondern können einen eigenen einrichten.

Sonstiges

Bereits auf dem Mobile World Congress wurde die Skydrive-Integration in den Office-Hub angekündigt. Damit können Anwender auf ihre Online-Festplatte genauso zugreifen wie heute auf einen Exchange-Server. Die heute schon implementierte Facebook-Integration in den People-Hub wird um eine Twitter-Integration ergänzt.

Immer wieder wurde im Netz über ein Native-Code-SDK spekuliert. Auf der Mix 11 war davon nichts zu hören. Auch weiterhin scheint Windows Phone nur per Managed Code programmiert zu werden. Eine große Überraschung ist das aber nicht: Das Basisbetriebssystem, das aus einer nicht näher erläuterten Mischung aus Windows CE 6.0 und 7.0 besteht, beherrscht keine ACLs im Dateisystem, die Zugriffe auf Daten und Anwendungen begrenzt.

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ZDNet.de Redaktion

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