HTC Desire S mit Sense 2.1 und Android 2.3 im Test

In den letzten Jahren hat HTC eine gewisse Vorreiterrolle unter den Smartphone-Herstellern eingenommen. Auf der größten Handy-Messe der Welt, dem Mobile World Congress im Februar, war die Erwartungshaltung entsprechend hoch. Zu hoch, wie es scheint – denn die vorgestellten Androiden konnten nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen.

Zu nah sind sie an ihren Vorgängern und Brüdern, zu gering sind die Unterschiede. Und technische Highlights, mit denen derzeit die Konkurrenten glänzen? Fehlanzeige. Weder HDMI noch Dual-Core oder 3D-Display haben die Taiwaner gezeigt. Daran wird sich aber wohl schon sehr bald etwas ändern.

Noch früher, nämlich schon im nächsten Monat, kommt allerdings zunächst das HTC Desire S in die Läden, und damit der Nachfolger des seit etwa einem Jahr erhältlichen Ur-Desire – dem Bruder des Google-Smartphones Nexus One. ZDNet hatte bereits die Möglichkeit, das Gerät ausführlich zu testen. Zugegeben – die Software auf dem getesteten Desire S ist noch nicht ganz final. Aber die Fehler sind überschaubar, und das Produkt wirkt schon so rund, dass man es wagen kann, bereits jetzt eine Note zu vergeben.

Design

Das Desire S ist auf den ersten Blick sympatisch. Das Testgerät ist in tiefem, mattem Schwarz gehalten, lediglich ein paar silbern glänzende Akzente auf der Oberseite sorgen für gesteigerte Aufmerksamkeit. Dominierend auf der Oberseite ist wie üblich das Touchscreen-Display. Wie beim Vorgänger misst es 3,7 Zoll in der Diagonalen und wird von einer Scheibe aus kühlem, stabil wirkendem Glas geschützt. Oberhalb des eigentlichen Display-Panels, aber noch innerhalb der Scheibe, hat der Hersteller sein silberfarbenes Logo untergebracht. Rechts davon verbirgt sich eine Status-LED, wobei „verstecken“ fast noch zutreffender ist als „verbergen“: Solange sie nicht blinkt, bemerkt man nicht, dass sie da ist. Aber sobald der Energievorrat zur Neige geht, blinkt sie Orange, und bei ungelesenen Nachrichten funkelt sie grün. Analog dazu verstecken sich links vom Logo unter der Scheibe die obligatorischen Sensoren für Umgebungslicht und Annäherung. Letzterer schaltet Display und Touchscreen ab, wenn man das Gerät beim Telefonieren ans Ohr hält, um versehentliche Fehleingaben zu vermeiden.

Über dem Glas nimmt der langgezogene Lautsprecher den größten Teil des zur Verfügung stehenden Platzes ein. Er erstreckt sich von fast ganz links nach fast ganz rechts und ist etwa einen Millimeter nach unten versenkt. Seine Aussparung im Metall spiegelt silbern glänzend – was optisch sehr gut wirkt. Ein nicht-glänzendes Metallgitter schützt die Innereien vor Staub und Schmutz. Rechts davon gibt es noch eine weitere Aussparung im Metall, ebenfalls silbern glänzend – hier verbirgt sich eine der offensichtlichsten Änderungen im Vergleich zum Vorgängermodell: die frontseitige Kamera. Sie schafft die VGA-Auflösung und dient damit primär der Videofonie sowie als Spiegel: Eine entsprechende App ist sogar vorinstalliert und zeigt nach dem Start den Alter Ego des Nutzers.

Apropos Metall: Das Gehäuse ist im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Vollen gefräst. Es gibt keine Schnittkante, stattdessen zieht es sich ohne Unterbrechung von der Vorder- auf die Rückseite, ganz so wie bei Apples MacBook. Das sorgt nicht nur für Stabilität, sondern sieht auch extrem hochwertig aus – und genau so fühlt es sich an. Fast zumindest, denn spätestens seit Apples „Antenna-Gate-Skandal“ mit den Empfangsproblemen beim iPhone 4 ist klar: Irgendwo müssen die Antennen hin. HTC hat sie in klassischer Manier auf der Rückseite platziert und unterbricht das kühle Metall dafür an zwei Stellen mit Kunststoffabdeckungen. Angst vor billigem Plastik muss man aber nicht haben, denn HTC-typisch kommt ein wertiges Soft-Touch-Finish zum Einsatz. Die obere Abdeckung bringt Aussparungen für die Linse der 5-Megapixel-Kamera samt Foto-LED, den Lautsprecher für Klingeltöne, Freisprechfunktion und Wiedergabe von Musik oder Youtube-Videos sowie zwei kleine Löcher mit, hinter denen sich vermutlich Mikrofone für eine aktive Umgebungsgeräuschreduktion verbergen.

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ZDNet.de Redaktion

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