Microsoft verdächtigt den ehemaligen Mitarbeiter Matt Miszewski, mehr als 600 MByte Daten über seine Cloud-Strategie entwendet zu haben. Das geht Medienberichten zufolge aus Unterlagen hervor, die Microsoft Ende vergangener Woche bei einem Gericht im US-Bundesstaat Washington eingereicht hat. Über den Verbleib der Informationen soll Miszewski, der zu Salesforce.com wechseln will, gelogen haben.

„Die Daten wären für Microsofts Mitbewerber, darunter Salesforce.com, sehr wertvoll“, zitiert Computerworld aus den Akten. Die gestohlenen Daten offenbarten auch Details über Microsofts Wettbewerbsstrategie.

Nach eigenen Aussagen habe Miszewski nur persönliche Dinge mitgenommen, so Microsoft. Auf seinem Computer habe man aber mehr als 900 vertrauliche Dateien mit über 25.000 Seiten gefunden, darunter Geschäftspläne für Microsofts Cloud-Produkte- und Dienste sowie Strategiepapiere der Government Group. „Miszewski war und ist mit einigen von Microsofts geheimsten Verkaufs-, Marketing- und Produktionsinformationen für unsere CRM- und Cloud-Computing-Lösungen vertraut“, heißt es in den Gerichtsunterlagen.

Im Bereich CRM-Lösungen sind Microsoft, Salesforce.com und Sage direkte Konkurrenten. Miszewskis Wechsel zu Salesforce.com bringe die Azure-Plattform und die Produktlinie Dynamics CRM in Gefahr, so Microsoft.

Microsoft will nun verhindern, dass Miszewski seine neue Position als Senior Vice President bei Salesforce.com antritt. Zuvor hatte das Unternehmen schon eine einstweilige Verfügung gegen den Wechsel erwirkt. Bei Microsoft war Miszewski als General Manager of Worldwide Government tätig. Davor war er Chief Information Officer des Bundesstaats Wisconsin gewesen.

ZDNet.de Redaktion

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