Client-Virtualisierung: Bringen neue Ansätze den Durchbruch?

Dafür, dass Client-Virtualisierung derzeit so ein heißes Thema ist, sind mehrere Faktoren verantwortlich. Einer davon ist die vielfach entspannte Budgetsituation. „Wir sprechen zur Zeit mit besonders viel Firmen, die sich fragen, wo ihre IT in der Zukunft stehen soll und wie sie die selbst gesteckten Ziele erreichen können“, sagte etwa Wyse-Chef Karl-Heinz warum vergangene Woche auf einer Presseveranstaltung in München. Dabei spielten weniger die Frage danach eine Rolle, mit welcher Hard- oder Software man dann arbeiten wolle, als vielmehr die, wie sich die Geschäftsabläufe und die IT-Strukturen verbessern lassen.

Dass diese Einschätzung richtig ist, zeigen auch die von den durch IDC befragten Firmen als Antriebsfaktoren für Client-Virtualisierung genannten Punkte. Ganz oben steht die einfachere Wiederherstellung im Notfall, es folgen die Verringerung des Administrationsaufwandes, die Steigerung der IT-Sicherheit sowie die Kostensenkung bei Support und Helpdesk.


„Der eigentliche Feind der Desktop-Virtualisierung ist der gut gemanagte Desktop“ sagt Gerd Wörn, Head of Competence Center Desktop Services bei T-Systems (Bild: T-Systems).

„VDI steht immer noch am Anfang und Projekte sollten wohlüberlegt angegangen werden. Es sind Investitionen in Server, Management und Netzwerk notwendig“, sagt Ralf Siller, Senior Solution Sales Professional bei Microsoft auf einer Veranstaltung von PC-Ware im Sommer vergangenen Jahres. Siller warnte Firmen auch davor, sich durch VDI allzu große Kostenvorteile zu versprechen. Immerhin konnte er damals auch neue Lizenzbedingungen von Microsoft vorstellen, die besser an virtualisierte Umgebungen angepasst sind.

VDI steht immer noch am Anfang

So wurden etwa die Hardwarebeschränkungen für den XP-Mode in Windows 7 aufgehoben. Seit 1. Juli 2010 gibt es zudem für Kunden mit Windows Client Software Assurance die Lizenzform „Virtual Desktop Access“. Damit müssen Unternehmen nicht mehr die volle Windows-7-Enterprise-Lizenz bezahlen, sondern können eine Pauschale von 100 Dollar pro Jahr und Gerät entrichten.

Außerdem bekommen Kunden mit Windows Client Software Assurance und Microsoft-Neukunden für Virtual-Desktop-Access-Lizenzen das Zugriffsrecht auf virtuelle Windows-Desktop- und Microsoft-Office-Anwendungen auch für Geräte wie Heim-PCs. Und der Windows-XP-Modus benötigt nicht mehr die in Prozessoren integrierten Hardware-Virtualisierungstechnologien Intel-VT oder AMD-V. Das erleichtert es kleinen und mittelständischen Unternehmen, auf Windows 7 zu migrieren, ohne ihre Windows-XP-basierten Anwendungen aufgeben oder neue Hardware anschaffen zu müssen.

Dass Microsoft die bislang links liegen gelassenen Thin Clients inzwischen ernster nimmt, zeigt auch eine aktuelle Ankündigung im Windows Blog: Demnach kommt für Software-Assurance-Kunden eine Thin-Client-Version von Windows 7 heraus. Sie wird „Windows Thin PC“ (WinTPC) heißen. Interessenten sollen die abgespeckte und abgesicherte Version des Betriebssystem noch im ersten Quartal 2011 über Microsoft Connect herunterladen können. Mit ihr könnten „Kunden ihre vorhandenen PCs zu Thin Clients umwandeln“. Sie benötigen dann keine VDA-Lizenz (Virtual Desktop Access) mehr, um auf VDI-Desktops zuzugreifen.

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ZDNet.de Redaktion

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