Amnesty kritisiert „unmenschliche Behandlung“ von Wikileaks-Informant

Nach der UNO hat nun auch Amnesty International (AI) die Haftbedingungen des mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning kritisiert. Die Menschenrechtsorganisation wirft der amerikanischen Regierung eine „unmenschliche Behandlung“ des Soldaten vor. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ).

Obwohl Manning nicht verurteilt sei, werde der 23-Jährige inhumanen Hafbedingungen ausgesetzt, sagte Susan Lee, Direktorin des Amerika-Programms von AI, in London. „Wir sind besorgt, dass die Bedingungen unnötig hart sind. Die Militärbehörden scheinen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um ihn zu bestrafen, solange er in Haft ist.“ Damit werde die Unschuldsvermutung untergraben, zu der sich die USA bekannt haben.

In den vergangenen Wochen hatte es von mehreren Seiten Proteste gegen die Haftbedingungen von Manning gegeben. 30.000 Menschen unterzeichneten eine Online-Petition zur Unterstützung des mutmaßlichen Wikileaks-Informanten. Nach Informationen von AI werde dieser alle fünf Minuten im Schlaf gestört und künstlich wach gehalten, schreibt die SZ. Zuletzt seien ihm bis auf die Unterwäsche zeitweise auch alle Kleider abgenommen worden.

Manfred Nowak, UN-Sonderberichterstatter für Folter, ließ Ende Dezember über einen Sprecher ausrichten, er habe eine offizielle Beschwerde erhalten. Demnach hatten Besucher berichtet, dass Manning täglich 23 Stunden allein in einer Zelle verbringen müsse. Zudem soll er weder über ein Bettlaken noch ein Kissen verfügen.

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ZDNet.de Redaktion

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