Keine sofortige Löschung der IP-Adresse nach Verbindungsende

Die Deutschen Telekom speicherte Verbindungsdaten zunächst für 80 Tage. Das Unternehmen änderte diese Praxis aber in Absprache mit dem Bundesbeauftragten für Datenschutz. Seitdem werden die Daten sieben Tage vorgehalten.

Ein Kunde, der von der Deutschen Telekom einen Internetanschluss hatte, verlangte jedoch, dass seine Daten unverzüglich nach Beendigung der Internetverbindung gelöscht werden. Er klagte daher gegen den Konzern. Die erste Instanz hielt sieben Tage aber für rechtmäßig. Der Kläger legte dagegen Rechtsmittel ein.

Die Richter des Oberlandesgerichts Frankfurt wiesen sein Ansinnen jedoch ebenfalls zurück (Aktenzeichen 13 U 105/07). Sie erklärten, dass die neue Speicherpraxis, dass heißt das Löschen der IP-Adressen nach sieben Tagen, rechtmäßig sei und vom Kläger nicht in Zweifel gezogen werden dürfe. Die IP-Adressen seien Daten, deren Speicherung zur Berechnung des Entgelts erforderlich sei.

Würden die Daten unmittelbar und sofort nach Verbindungsende gelöscht werden, sei es der Telekom prinzipiell nicht möglich, das korrekte Entgelt abzurechnen. Hinzu komme, dass ein Teil von Störungen und Fehlern an Telekommunikationsanlagen nur erkannt werden könnten, wenn die IP-Adressen zumindest einige wenige Tage vorgehalten werden.

Die Kanzlei Dr. Bahr kommentiert für ZDNet aktuelle Urteile aus dem IT-Bereich. Sie ist auf den Bereich des Rechts der Neuen Medien und den Gewerblichen Rechtsschutz (Marken-, Urheber- und Wettbewerbsrecht) spezialisiert. Unter www.Law-Podcasting.de betreibt sie einen eigenen wöchentlichen Podcast und unter www.Law-Vodcast.de einen monatlichen Video-Podcast.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

8 Minuten ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

13 Minuten ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

15 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

17 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

18 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

1 Tag ago