Was man über Notebook-Displays wissen sollte

Bei der Helligkeitsangabe von Displays kursieren Begriffe wie Lichtstrom (Angabe in ANSI-Lumen) oder Leuchtdichte (Angabe in cd/m²). Wirklich relevant ist für Notebook-Displays als flächige Leuchtquelle aber nur die Leuchtdichte, also die Lichtstärke in Candela (cd) einer gegebenen Fläche. Der Lichtstrom bezeichnet dagegen die Helligkeit punktförmiger Lichtquellen. Manche Hersteller geben die Leuchtdichte auch in der in Nordamerika gebräuchlichen Einheit Nit (nt) an, 1 nt entspricht dabei 1 cd/m².

Klassische TFT-LCDs weisen bei einem komplett weißen Bild und voll aufgedrehter Helligkeit typischerweise Leuchtdichten von 150 bis 500 cd/m² auf. LED-Außendisplays schaffen bis zu 5000 cd/m² und weiße LEDs bis zu 50.000.000 cd/m². Im Vergleich zur Natur ist selbst letzteres bescheiden: Die mittägliche Sonne erreicht 1.600.000.000 cd/m².

Tipp

Wer sein Notebook oft unter freiem Himmel nutzt, sollte auf ein Display mit möglichst hoher Leuchtdichte Wert legen. Aber selbst in Büroumgebungen können Leuchtstoffröhren und die Sonneneinstrahlung am Fenster Probleme bereiten, wenn die Leuchtdichte zu niedrig ist. Und: Herunterregeln kann man die Helligkeit ja immer noch.

Hintergrundbeleuchtung

Displays kann man in zwei Klassen einteilen: Passive, nicht selbstleuchtende Screens (ohne Hintergrundbeleuchtung, arbeiten rein reflektiv mit Umgebungslicht) und aktive, selbstleuchtende Displays (mit Hintergrundbeleuchtung, engl.: Backlight) .

Rein reflektive Displays sind im Notebook-Massenmarkt kaum noch zu finden. Sie kommen bestenfalls in robusten Notebooks für Außeneinsätze oder absoluten Akku-Langläufern zum Einsatz. Je stärker das Umgebungslicht ist, desto besser kann man sie ablesen – für echte Außendienstler ein nicht zu verachtender Vorteil. Es darf nur nicht dunkel werden.

Deshalb haben sich selbst im Außeneinsatz transreflektive (auch: transflektive) Displays durchgesetzt. Sie nutzen zwar das Umgebungslicht, um durch anteilige Reflexion die Lesbarkeit des Displays zu verbessern, verfügen aber auch über ein normales Backlight. Die transflektive Technik spart nicht nur Strom, sondern erlaubt auch den Einsatz unter direkter Sonneneinstrahlung, bei der man mit einem rein hintergrundbeleuchteten Display nichts erkennen kann.

Als Backlight werden entweder Leuchtstoffröhren (meist Kaltkathoden) oder LEDs verwendet. Leuchtstoffröhren stellen dabei die günstigere Wahl dar, bedingen aber auch eine größere Bautiefe des Displaydeckels. Die kostspieligeren LEDs sind bei niedrigem Raumverbrauch heller und können stellenweise abgedunkelt oder aufgehellt werden, was mit einer an einen Lichtleiter angeschlossenen Leuchtstoffröhre nicht möglich ist.

Bei beiden Methoden wird das Licht in einen Lichtleiter oder eine Lichtwanne geschickt. Sie lassen es nur an der gewünschten Stellen austreten. Eine Sonderform sind so genannte Edge-lit-Backlights, bei denen die Lichtquellen nicht nur an einer, sondern an zwei, drei oder sogar vier Stirnseiten des Lichtleiters angebracht sind. Ein Diffusor (zum Beispiel speziell geformte Reflektoren oder Diffusorlinsen) zerstreut schließlich das Licht, so dass eine möglichst homogene, gleichmäßig leuchtende Fläche entsteht.

Tipp

LED-Hintergrundbeleuchtungen sind die technisch fortschrittlicheren Backlights. Sie können nicht nur die Helligkeit variabel steuern, sondern arbeiten auch sparsamen und sind – in der Regel – heller.

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ZDNet.de Redaktion

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