Digg hat einen internen Alpha-Test der erstmals im März angekündigten Version 4 – alias Digg 2.0 – gestartet. Das Unternehmen entwickelt sich damit weg vom News-Aggregator und hin zu Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Damit verzichtet der Social-Bookmarking-Dienst auf sein Alleinstellungsmerkmal: den Fokus auf die Top-Nachrichten der gesamten Digg-Community.
Mit Version 4 ist die „Most-Dugg-Liste“ passé. Wer sich einloggt, bekommt einen personalisierten Newsfeed präsentiert, der sich aus den Diggs von „tastemakers“, Medienunternehmen und Freunden speist. Die neue Site soll 2010 live gehen, ein Termin steht noch immer nicht fest.
Der Erfolg von Social Networks als Nachrichtenkolporteure liegt im Netzwerkcharakter. Während bei Digg anonyme Nutzer Artikel bewerten, bekommt man bei Facebook oder Twitter Vorschläge von Menschen, mit denen man – zumindest online – befreundet ist oder denen man folgt. Allerdings ist Digg längst mit Social Networks vernetzt: Die Inhalte können per E-Mail, Twitter sowie Facebook geteilt werden.
Wer eine Nachricht „diggen“ möchte, muss sich registrieren oder über Facebook einloggen. „Etwa 100 Menschen kontrollieren einen Großteil der Inhalte auf der Digg-Site“, sagt Garrett Camp, CEO des Konkurrenzdienstes Stumble Upon. „Twitter stiehlt Digg das Rampenlicht, und Facebook kopiert mit dem ‚Like‘-Button das, was Digg von Anfang an gemacht hat.“
Die Aussichten für Digg 2.0 sind mau. Im Mai entließ das Unternehmen zehn Prozent seiner Angestellten, nachdem im März CEO Jay Adelson sowie eine Reihe weiterer Mitarbeiter freiwillig den Hut genommen hatten.
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