Datenschützer haben auch die jüngsten Änderungen an den Facebook-Einstellungen zur Privatsphäre kritisiert. Es handle sich noch immer um ein Opt-out-Verfahren: der Nutzer müsse ungewollte Weitergabe aktiv abwählen, heißt es beispielsweise. Einige Datenschützer fordern regulatorische Maßnahmen.
Facebook hatte im Zuge der Vereinfachung die Einstellungen von 50 auf 15 und die Seitenzahl von sieben auf drei reduziert. Das genügt US-Datenschützern etwa von Privacy Journal oder PrivacyActivism.org aber nicht. John Simpson von Consumer Watchdog fasst die Stimmung zusammen: „Facebook arbeitet nach der Regel: Man kann nie um Erlaubnis bitten, also bitten wir immer nur um Entschuldigung.“
Jeff Chester vom Center for Digital Democracy fordert ein Einschreiten der Behörden: „Wir wollen, dass der Gesetzgeber sich mit dieser massiven heimlichen Datensammlung beschäftigt.“ Ihn stört vor allem, wie sich die Standard-Profileinstellungen im Lauf der Zeit entwickelt haben. Nutzer sollten seiner Meinung nach ihre Daten aktiv freigeben müssen, bevor andere Nutzer sie einsehen können. Was Chester postuliert, ist allerdings schon auf dem Weg: Das US-Repräsentantenhaus arbeitet an einem Gesetzesentwurf, und die Federal Trade Commission führt Vorermittlungen durch.
Facebook-Sprecher Barry Schnitt weist Chesters Argumente zurück: „Entweder können Websites nie ihre Standardeinstellungen ändern, egal wie sich die Anwenderbasis oder die Welt verändern, und das käme mir ziemlich komisch vor, oder die Leute bekommen solche Änderungen nicht mit. Und dazu sage ich, dass es Bemühungen wie die unseren, die Anwender aufzuklären, bisher nicht gegeben hat. 350 Millionen Anwender mussten ihre Einstellungen überprüfen, bevor sie den Dienst weiter nutzen konnten.“
Auch sind nicht alle Kritiker völlig unzufrieden mit den jüngsten Änderungen. Die Electronic Frontier Foundation beispielsweise sagt, obwohl „die Änderungen nicht alle unsere Bedenken zerstreuen, ist das ein großartiger erster Schritt in Richtung verbesserter Privatsphäre bei Facebook“.
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