Comeback für Microsoft: Windows 7 dominiert Desktops

Windows 7 bringt einige neue Features, ist aber gleichzeitig schlanker und flinker als sein Vorgänger. Außerdem werden einige Anwendungen von Drittanbietern überflüssig, zum Beispiel Sticky Notes. Und Windows 7 bringt – etwa durch die Multitouch-Unterstützung – einige bedeutende Verbesserungen für die Benutzeroberfläche. Es stehen zusätzliche Tastaturkürzel zur Verfügung und BitLocker to Go ist ein echter Fortschritt in puncto Sicherheit.

Auch die Nutzung von SSDs und virtuellen Festplatten ist flüssiger und die integrierte Unterstützung für biometrische Sicherheitsmerkmale nicht zu unterschätzen. Windows Media Center kommt jetzt in der Pro Edition und last sich in Firmen bei Bedarf über Gruppenrichtlinien leicht sperren. Nicht zuletzt wurden die Windows-Urgesteine an mitgelieferten Anwendungen, also Paint, Wordpad und der Rechner um wichtige Funktionen ergänzt.

Dennoch ist Windows 7 nicht wie vielfach befürchtet ein noch aufgeblähteres Betriebssystem geworden. Schließlich hat Microsoft auch viele der früher fest eingebundenen Anwendungen entfernt – was aber kaum jemand auffallen wird, da sie quasi nie genutzt wurden. Neben dem E-Mail-Client Windows Mail gehören dazu auch Photo Editor, Contacts und Calendar. Wer wirklich meint nicht darauf verzichten zu können, kann sie immer noch über die Microsoft Windows Live Website herunterladen.

Der Preis stimmt

Natürlich gab es Beschwerden, die Preise für Windows 7 seien zu hoch. Tatsächlich bietet Microsoft aber die Home Premium Edition im Vergleich zu der von Vista, günstiger an und verkauft die anderen Varianten zum vergleichbaren Preis. Und das sind die Preise: 199,99 Euro für Windows 7 Home Premium, 309,00 Euro für Windows 7 Professional und 319,00 Euro für Windows 7 Ultimate.

Zwar scheinen die Preise für die Vollversion etwas hoch, aber der Großteil der Nutzer hat ja bereits ein Microsoft-Betriebssystem, dass sie zu einem Upgrade berechtigt. Dadurch relativieren sich die Kosten. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Upgrade von Windows XP oder Windows Vista auf Windows 7 Home Premium beträgt 119,99 Euro, auf Windows 7 Professional 285,00 Euro und auf Windows 7 Ultimate 299,00 Euro. Und der Rest kauft wahrscheinlich ohnehin einen neuen PC auf dem das Betriebssystem schon vorinstalliert ist oder als deutlich günstigere OEM-Version beiliegt. Außerdem gibt es seine Reihe von Discountprogrammen , etwa für Studenten oder die Familienversion.

Für Firmen ist der Anschaffungspreis ohnehin wenig aussagekräftig. Sie vergleichen die Gesamtkosten, die ihnen durch den Einsatz unterschiedlicher Software entstehen, also Supportkosten, Hardware, Schulungen und die Auswirkungen auf die Produktivität der Mitarbeiter. Dabei kann man – je nachdem wie man die einzelnen Punkte misst und gewichtet – zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Offensichtlich ist es aber so, dass viele Firmen auch nach dieser Abwägung – zumindest auf dem Desktop – weiterhin auf Windows setzen. Zumindest dieses Mal noch. Beim nächsten Mal, wenn der Umstieg auf ein neues Betriebssystem ansteht könnte das schon anders aussehen. Denn wenn sich alle Prognosen erfüllen, die in Bezug auf die Allgegenwart von Browsern, Cloud Computung und Software-as-a-Service gemacht werden, dürfte das Betriebssystem dann nicht mehr die selbe ausschlaggebende Rolle spielen wie heute.

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ZDNet.de Redaktion

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