Mit einer 600-MHz-CPU und 256 MByte RAM erwartet man vom Mini keine überraschenden Leistungen – vor allem im Vergleich zu den aktuellen Top-Androiden, die mit einem 1-GHz-Snapdragon-Prozessor und 512 MByte Arbeitsspeicher aufwarten. Aber trotzdem kommt das kleine Sony Ericsson in den Tests nicht an seine Leistungsgrenzen. Das Ruckeln, wenn viele Anwendungen gleichzeitig laufen, das man von manch anderem Android-Gerät kennt, bleibt aus. Sicher – wer es provoziert, lastet auch den Arbeitsspeicher des Xperia aus – doch im Alltag reicht die Leistung.

Dass das Mini so flott wirkt, hat mit einem ähnlichen Trick zu tun, wie ihn auch Apple einsetzt: Wenn man beim iPhone auf die Home-Taste drückt, fertigt es einen Screenshot von der derzeit geöffneten Applikation an. Wird das gleiche Programm später noch einmal gestartet, „zoomt“ das iPhone einfach das Standbild wieder in den Vordergrund, während im Hintergrund die eigentliche Applikation startet. Beim X10 Mini werden zwar keine Screenshots angefertigt, aber eine Animation „zieht“ quasi den Inhalt des Icons groß. Das geht flott, sieht gut aus, und dieser Bruchteil einer Sekunde reicht den meisten Apps, um zu starten. Kleiner Effekt, große Wirkung – so erscheint das Xperia gleich noch ein Stück schneller.

Die 5-Megapixel-Kamera hat nicht sonderlich viele Optionen zu bieten. Blitz an, Blitz aus, vier Szenen-Modi – fertig. Bei der Video-Aufnahme kann der Nutzer die Auflösung „Normal“ und „MMS“ wählen; außerdem dient die Blitz-LED auf Wunsch auch als Video-Leuchte. Selbst wenn man hier mehr erwartet hätte, lassen sich die Ergebnisse durchaus sehen. In dunklen Umgebungen aufgenommene Schnappschüsse neigen aber zu starkem Rauschen.

Fotos lassen sich direkt zu Facebook oder Picasa hochladen, per E-Mail oder MMS verschicken und so weiter. Die bereits bekannte Timescape-Oberfläche zeigt Status-Updates sowie neue Nachrichten von Freunden in chronologischer Reihenfolge an. Wie vom großen X10 bekannt, sieht das Interface gut aus, ist aber etwas unpraktisch – man muss sich Stück für Stück durch die Beiträge hangeln und hat weder Sortier- noch schnelle Scrollmöglichkeiten.

Fazit

Echtglasscheibe über dem Display, ein aktuelles Android und ein gestochen scharfes OLED-Display – dann hätte Sony Ericsson mit dem X10 Mini ein extrem kleines und perfektes Smartphone gebaut. So ist es ein überdurchschnittlich sympatisches, besonders kleines, sehr gut ausgestattetes Handy mit toller Bedienung. Vieltipper sollten vielleicht noch 5 bis 6 Wochen auf das X10 Mini Pro mit Tastatur warten – und wer sich mit dem kleinen Display nicht anfreunden kann, wirft einen Blick auf das Xperia X10 oder auf das HTC Desire.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

6 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

6 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

7 Tagen ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

7 Tagen ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

7 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

1 Woche ago