KDE 4.3.5: Die Desktop-Umgebung mausert sich

Das neue Release gefällt deutlich besser. Der KDE-Desktop wirkt nun so solide wie die 3.5-Version und die Fenster sind stabiler geworden. Sie öffnen sich schnell, lassen sich problemlos verschieben oder minimieren und rasch abdunkeln.

Was wurde in Release 4.3.5 umgeschrieben? Einen kompletten Überblick der Änderungen findet man im 4.3.5-Änderungsprotokoll, die Kernpunkte sind jedoch:

  • KIO: viele Bugfixes
  • kfile: Absturz beim Aushängen von Volumes beseitigt
  • kded: 100-prozentige CPU-Auslastung im Phonon-Modus behoben
  • dolphin: Fehler bei Umschalttaste+Pfeil entfernt
  • konqueror: mehrere Bugfixes

Wirklich interessant ist, dass im Änderungsprotokoll im Vergleich zum vorangehenden Release nicht so viele Bugfixes aufgeführt werden, wie man erwarten könnte. Die Liste ist gar nicht lang. Dafür zeigen die umgesetzten Bugfixes enorme Wirkung.

Zum ungefähren Zeitpunkt der Freigabe von 4.3.5 wurde auch KDE 4.4 angekündigt, und diese Version ist wirklich vielversprechend. Hier ein Blick auf die Neuheiten in 4.4:

  • Plasma Netbook: eine spezielle Plasma-Version für Netbooks
  • Social Desktop: vom Desktop aus mit sozialen Netzwerken interagieren
  • Tabben: Fenster mit Tabs gruppieren

Das war aber noch nicht alles. Es sind noch weitere Verbesserungen hinzugekommen.

Was bedeutet dies nun?

Wer KDE als mögliche Desktop-Umgebung bereits für sich abgehakt hatte, sollte sich die Version 4.3.5 beziehungsweise 4.4 durchaus einmal ansehen. Mit einer Stabilität, die mit Gnome mithalten kann, und einer zunehmend besseren Unterstützung für Compiz sowie einer ständigen Optimierung der Desktop-Widgets wird KDE jetzt wieder zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz auf dem Linux-Desktop.

Letzten Endes bedeutet dies, dass sich der Kampf um die Desktop-Hoheit jetzt wieder verschärfen wird. Obgleich viele vermutlich das Wort „Kampf“ in diesem Zusammenhang nicht mehr hören können, sind es doch gerade diese Kämpfe, die schließlich zu Innovationen führen. KDE 4 hat Gnome gezwungen, sich neu zu erfinden. In Kürze wird das Release von Gnome 3 erscheinen und die Linux-Desktop-Umgebung in der heute bekannten Form revolutionieren. Dies wird wiederum KDE in Zugzwang bringen, auch wieder etwas Neues zu bieten. Nun, da KDE 4 über eine solide Grundlage verfügt, auf der es aufbauen kann, dürfte dieser Wettbewerb recht interessant werden.

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ZDNet.de Redaktion

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