MWC: Intel und Nokia kündigen Linux-Plattform MeeGo an

Intel und Nokia haben auf dem Mobile World Congress in Barcelona angekündigt, ihre Linux-Betriebssysteme Moblin und Maemo zu einer neuen Linux-Plattform mit dem Namen MeeGo zu verschmelzen. MeeGo soll in Zukunft auf verschiedenen Geräten zum Einsatz kommen, beispielsweise auf Taschencomputern, Netbooks, Tablets, Fernsehern mit Internetanbindung und Infotainment-Geräten für das Auto.

Die Partner streben einen Veröffentlichungstermin im zweiten Quartal 2010 an. Die ersten Produkte sind für die zweite Hälfte des Jahres geplant. Die Unternehmen betonten, dass Anwendungen für Moblin und Maemo auch unter MeeGo funktionieren werden.

Nokias Ovi Store wird als Vertriebskanal für Nokia-MeeGo-Applikationen dienen. Entwickler erhalten Unterstützung über Forum Nokia. Intels AppUp Center soll dagegen Anwendungen für Intel-basierte MeeGo-Geräte anbieten. Das Gegenstück zu Forum Nokia ist hier das Intel Atom Developer Program.

Eine wichtige Funktion von MeeGo ist, dass es neben Intel-Prozessoren auch Chips mit ARM-Architektur unterstützt. Renee J. James, Senior Vice President bei Intel, erklärte: „Es wird plattformübergreifend sein, das heißt, es unterstützt sowohl Intel als auch ARM.“

Moblin-Geräte nutzen derzeit Intels Atom-Prozessoren. ARM-CPUs werden unter anderem von Texas Instruments, Qualcomm und Samsung angeboten.

Trotz MeGoo will Nokia sein Symbian-Betriebssystem weiterführen. „Das hat keinen Einfluss auf unsere Symbian-Strategie“, sagte ein Nokia-Sprecher. „Das bleibt unsere Strategie für Smartphones. Wir werden die MeeGo-Plattform so wie die Maemo-Plattform einsetzen: für High-End-Mobilgeräte. Für das, was wir Taschencomputer („pocketable device“) nennen. Geräte, die über das hinausgehen, was heutige Smartphones leisten.“ Entwickler könnten ihre MeeGo-Anwendungen durch Neukompilierung für Symbian-Systeme tauglich machen.

Die Kooperation zwischen Intel und Nokia begann ernsthaft im Juni 2009. Man vereinbarte eine „langfristige Partnerschaft“ zur Entwicklung von Chip-Architekturen, Software und einer neuen Klasse von Intel-basierten Mobilgeräten.

ZDNet.de Redaktion

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