Ein Bezirksgericht im US-Bundesstaat Kalifornien hat den als Spam-König bekannten Sanford Wallace zur Zahlung von 711 Millionen Dollar Schadenersatz an Facebook verurteilt. Richter Jeremy Fogel befand Wallace für schuldig, vorsätzlich gegen das US-Anti-Spam-Gesetz CAN-SPAM und eine einstweilige Verfügung verstoßen zu haben. Fogel leitete das Verfahren zur strafrechtlichen Verfolgung an die US-Staatsanwaltschaft weiter.
Facebook rechnet damit, nur einen kleinen Teil des Schadenersatzes zu erhalten. „Wir hoffen, dass das Urteil als Abschreckung für diese Art von Kriminellen dient“, schreibt Facebooks Chefanwalt Sam O’Rourke in einem Blogeintrag. „Das ist ein weiterer wichtiger Sieg in unserem Kampf gegen Spam. Wir werden auch in Zukunft unsere Forderungen gegen Spammer durchsetzen.“
Im Februar hatte das Unternehmen Wallace und zwei weitere Beteiligte verklagt. Sie sollen unter anderem Phishing-Websites genutzt haben, um Zugang zu Facebook-Konten zu erhalten und Spam über das soziale Netzwerk zu verteilen.
Sanford Wallace hat seinen Spitznamen „Spam-König“ in den neunziger Jahren für seine Rolle als Chef von CyberPromotions erhalten. Das Unternehmen verschickte damals rund 30 Millionen Junk-E-Mails täglich.
2006 waren Wallace und seine damalige Firma Smartbot.net zur Zahlung von 4 Millionen Dollar verurteilt worden. Neben der Federal Trade Commission waren auch AOL, Concentric Network und zuletzt MySpace rechtlich gegen Wallace vorgegangen. Wallace musste MySpace laut einem Urteil vom Mai 2008 234 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen.
Im November 2008 hatte ein Gericht Facebook die bisher höchste Entschädigung nach dem CAN-SPAM-Gesetz zugesprochen. Die Geldstrafe für den kanadischen Spammer Adam Guerbuez und sein Unternehmen Atlantis Blue Capital belief sich auf 873 Millionen Dollar.
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