Für IBM ist Cloud Computing spätestens seit der diesjährigen CeBIT ein wichtiges Thema. Eine nahezu künstlerisch zu nennende Installation auf dem Messestand sah nicht nur gut aus, sondern veranschaulichte das Thema auch recht eindrucksvoll. Aber: Vom Modell zur Praxis ist es auch bei IBM noch ein weiter Weg – auch wenn die ersten Schritte bereits getan sind.
Einer davon ist etwa die Ankündigung eines virtuellen Desktops als Cloud-Dienst. Er soll ab Oktober für Firmen in Europa und Nordamerika angeboten werden. Die Anforderungen an die für den Zugriff notwendige Hardware sind gering. Laut IBM reichen ein Thin-Client oder ein alter PC aus, Hauptsache ein Browser oder Java laufen darauf.
Gleichzeitig startet IBM einen Dienst namens „Smart Business Desktop“ und baut damit sein im Juni eingeführtes und unter dem Namen Smart Business vermarktetes Cloud-Angebot aus.
Der Smart Business Desktop kombiniert Thin-Client-Konzepte, Virtualisierung und Cloud-Computing. Er sei Teil einer breit angelegten Strategie rund um Desktop-Virtualisierung als Alternative zu Hardware-Anschaffungen. „Mit Kerntechnologien und IBMs Planungstools, aber auch Partnerschaften mit Citrix, Desktone, VMware und Wyse helfen wir Kunden aus dem Dilemma, ständig die PC-Hardware ersetzen zu müssen“, sagt Jan Jackman, IBMs Vice President für Global Technology Services.
Noch ist VMware also Teil der IBM-Planungen. Offen ist nur, ob aus Prinzip, oder um den Kunden entgegenzukommen, die mit den Produkten vertraut sind. Ovum-Analyst Tony Baer sieht nämlich den Trend zur Cloud für IBM als Gelegenheit, seine „Rational“-Produkte gründlich zu erneuern und endlich aus Teilangeboten Lösungen zusammenzustellen. Im ersten Schritt werden sich diese an Kunden richten, die eine Private Cloud entweder innerhalb des eigenen Unternehmensnetzes oder auf einem Dienst wie Amazons EC2 einrichten wollen. Entsprechende Angebote für Public Clouds erwartet der Analyst frühestens im kommenden Jahr. Mit technischen Details und zur Preisgestaltung hielt sich IBM noch sehr zurück.
Dass sich die Rational-Produkte grundsätzlich dafür eignen, sieht Baer dadurch als beweisen an, dass die ebenfalls vor kurzem von IBM vorgestellte WebSphere Cloudburst Appliance den Rational Asset Manager nutzt, um WebSphere-Images vorzuhalten, sowie auf den Tivoli Provisioning Manager zurückgreift, um diese auszurollen.
Außerdem hat IBM mit einem unter dem Namen Cloudburst angebotenen, vorkonfiguriertem BladeCenter Chassis, sozusagen eine „Cloud Out of the Box“ im Angebot.
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