YouTube hat im Lizenzstreit mit der Warner Music Group tausende von Nutzern des Videodienstes eingestellte Filme aus seinem Angebot gelöscht. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf Fred von Lohmann, Anwalt der Electronic Frontier Foundation (EFF).
Demnach hat YouTube alle betroffenen Nutzer per E-Mail über die Löschung informiert. Als Grund gab die Google-Tochter jedesmal den Erhalt einer Beschwerde der Warner Music Group an.
Warner Music erklärte gegenüber der New York Times, YouTubes System zur Erkennung urheberrechtlich geschützter Clips könne nicht zwischen professionellen Musikvideos und Amateurfilmen unterscheiden. Es entferne daher alle nicht lizenzierten Inhalte, unabhängig davon, wie diese genutzt würden, so das Musiklabel.
Das US-Urheberrecht sieht im Rahmen der sogenannten „Fair Use“-Doktrin Ausnahmen vor, unter denen geschützte Inhalte zum Beispiel zu Bildungszwecken oder für eine Parodie auch ohne Lizenz genutzt werden können. Nach Ansicht der Electronic Frontier Foundation fallen die meisten der betroffenen Videos unter diese Regelung.
Ende Dezember hatte die Warner Music Group die Verhandlungen über die Verlängerung des Lizenzabkommens mit YouTube für vorerst gescheitert erklärt. Daraufhin hatte der Videodienst damit begonnen, Musikvideos von Warner-Künstlern aus seinem Angebot zu nehmen. Bisher hat sich YouTube nur mit Sony auf neue Lizenzbedingungen geeinigt. Die Gespräche mit den beiden übrigen Major-Labeln Universal Music und EMI dauern noch an.
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