CPU-Krise: Grafikchips machen Prozessoren Konkurrenz

Angesichts dieser Entwicklung dürfte klar sein, dass die CPU für die Leistung eines Systems zukünftig weniger bedeutsam sein wird. Schon jetzt interessiert sich ein großer Teil der Anwender kaum mehr für die Rechenleistung eines Prozessors. Der Trend zu Netbooks bestätigt dies eindeutig. Den meisten Anwendern reicht selbst die schwache Leistung eines Intel Atom für die täglichen Aufgaben wie E-Mail und Internetsurfen.

Und in Bereichen, in denen die Performance wirklich relevant ist, wird vermehrt auf die GPU gesetzt. Auch Intel hat diesen Trend erkannt und will mit der Grafiklösung Larrabee in diesem Markt mitmischen.

Wirklich große Bedeutung hat die CPU vor allem noch bei Unternehmensservern. Spätestens wenn das Stichwort Virtualisierung fällt, werden leistungsfähige Prozessoren mit mehreren Kernen und jede Menge RAM benötigt. Das Problem für die Prozessor-Hersteller ist allerdings, dass durch den Trend, Server zu konsolidieren, nicht unbedingt mehr Chips verkauft werden. Schließlich wollen die Firmen ja die Anzahl der Server und damit auch die Zahl der verwendeten CPUs verringern.

Fazit

Letztendlich gibt es für die Krise der CPU mehrere Ursachen. Zum einen ist die Rechenleistung des Prozessors in den letzten Jahren stark gestiegen, sodass der Großteil der Anwender mit der Performance von halbwegs aktuellen Modellen für die meisten Anwendungen mehr als gut bedient ist. Eine neue CPU mit etwas mehr Leistung lockt deshalb niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Und dort, wo wirklich Performance gefragt ist, tummeln sich derzeit die deutlich leistungsstärkeren Grafikchips und machen der CPU Konkurrenz. Beschleunigen dürfte sich dieser Trend, wenn die Betriebssysteme in diesem Jahr standardisierte Schnittstellen (Apple: OpenCL, Microsoft: DirectX 11) zur Nutzung der GPUs integrieren. Dagegen hilft auch kein noch so großer Messeauftritt.

CeBIT 2009:
AMD: nicht vertreten
Intel: Pavillon 33, Halle 22
Nvidia: Halle 21, Stand E07

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ZDNet.de Redaktion

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