Multimedia in Windows 7: Das sind die Neuerungen

Windows-Fotogalerie und Windows Movie Maker sind nicht mehr Teil von Windows 7. Microsoft hat die Programme in die Windows-Live-Produktgruppe ausgelagert, da sie häufiger aktualisiert werden als der Client.

Der wichtigere Grund dürfte aber die engere Verknüpfung von Windows und Windows Live sein. Da kartellrechtliche Probleme drohen, nutzen die Redmonder nicht mehr ihre monopolartige Stellung auf dem Desktop zur Verteilung ihrer Dienste und Anwendungen, sondern füllen vom Web aus die bewusst in Windows gelassenen Lücken.

Ob die kurz vor der Fertigstellung stehende Windows Live Wave 3 Teil der Windows-7-Strategie sein wird oder im nächsten Jahr schon die Wave 4, ist derzeit nicht bekannt. Auffällig ist, dass sich die neuen Applikationen nahtlos in Windows einfügen. Einen Bruch der Oberfläche kann man nicht feststellbar.

Windows-Fotogalerie hat sich schon in der aktuellen Version als leicht zu bedienende Lösung für die Organisation und Ansicht von Fotos bewährt. Die Sortierung erfolgt nach Aufnahmedatum oder Tags. Die Wave-3-Version bringt eine aufgeräumtere Oberfläche mit. Die größte Neuerung ist die Erkennung von Gesichtern. Der Anwender kann wie in Facebook händisch Personen aus seinem Windows-Live-Adressbuch zuordnen und so später schnell Fotos mit seinen Kontakten heraussuchen. Bilder, die andere Nutzer in Windows-Live-Dienste hochgeladen haben, werden in der Fotogalerie eingeblendet. In Kürze launcht Microsoft eine Fotosharing-Website, die das Szenario abrundet.

Das kleine Schnittprogramm Movie Maker bietet jetzt die von Office 2007 bekannte Ribbon-Oberfläche. Die aktuelle Vorabversion verfügt aber über wesentlich weniger Funktionen als die Vista-Variante. Im Moment reicht es nur, um Videos aneinanderzureihen. Microsoft hat zwar weitere Funktionen in Aussicht gestellt, Details sind aber nicht bekannt.

Die Änderungen zeigen, dass Microsoft mit seiner Windows-Live-Strategie jetzt ernst macht. Die zunehmende Integration bedeutet für den Nutzer mehr Komfort, gleichzeitig aber eine gewisse Bindung. Die gute Nachricht ist allerdings, dass mit Diensten wie Google Picasa leistungsfähige Alternativen zur Verfügung stehen. Die Entscheidung, welches Programm er benutzt, liegt also letztendlich beim Anwender.

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ZDNet.de Redaktion

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