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Apple iPhone 3G im Test: Überflieger mit kleinen Macken

Die wohl wichtigste Neuerung: Apple hat dem iPhone 3G ein HSDPA-Modul spendiert. Damit erreicht das Apple-Handy eine Downloadgeschwindigkeit von bis zu 1,4 MBit/s – das ist in etwa sieben Mal so schnell wie EDGE, mit dem das erste iPhone vorlieb nehmen musste. Noch schneller surft der Nutzer weiterhin per WLAN. Da das Handy mit einem T-Mobile-Vertrag gekoppelt ist, kann der Nutzer sämtliche Hotspots von T-Mobile kostenlos zum Surfen nutzen. Mit dem Safari-Browser, den Apple auf das iPhone gepackt hat, macht das Stöbern im Internet auch sichtlich Freude. Wie der Vorgänger muss auch das iPhone 3G bei Flashseiten passen. Youtube-Videos kann sich der Nutzer trotzdem ansehen, da Apple alle Filme fürs iPhone umwandelt.

Neben dem HSDPA-Chip von Infineon findet sich auch ein GPS-Modul an Bord, das A-GPS unterstützt. Damit lässt sich das Handy bis auf wenige Meter genau orten, die Position wird in Google Maps dargestellt. Eine eigene Navigationssoftware von Garmin, Tomtom oder Navigon fehlt dagegen, so dass der Nutzer sich den Weg zwar anzeigen, nicht jedoch ansagen lassen kann. Damit eignet sich das Apple-Handy nicht für die Navigation im Auto. Eine Lösung ist in Sicht: Tomtom will offenbar demnächst eine Navigationssoftware über den App Store anbieten.

Ebenfalls neu sind die vor allem für Geschäftsleute interessanten Funktionen, mit denen sich der Nutzer auch E-Mails per Push-Verfahren von einem Microsoft-Exchange-Server aufs Handy schicken kann. Außerdem hat er die Möglichkeit, seine elektronische Post, Kalender und Kontakte per ActiveSync mit dem PC abzugleichen. Bislang ließ Apple nur eine Synchronisation via iTunes zu.

Gleichzeitig mit dem Verkauf des iPhone 3G öffnet Apple auch den App Store. Hier kann der Nutzer jede Menge Spiele und Zusatzprogramme für sein Smartphone finden – gratis oder kostenpflichtig. Es ist extrem einfach, diese Anwendungen herunterzuladen. Man muss nur auf die Anwendung im Store klicken und schon erscheint das Icon im Menü des Iphones. Die Installation geht relativ schnell vonstatten – hängt aber von der Größe der Anwendung ab.

Wieder mit an Bord sind bereits bekannte Funktionen wie Visual Voicemail. Der optisch aufbereitete Anrufbeantworter funktioniert jedoch nur im T-Mobile-Netz. Damit kann der Nutzer Sprachnachrichten in beliebiger Reihenfolge abrufen – ganz wie in seinem E-Mail-Postfach.

Nichts getan hat sich bei der Kamera: Sie bietet weiterhin kaum Einstellmöglichkeiten und nimmt Bilder nur mit 2 Megapixeln auf. Allerdings lassen sich nun dank GPS auch geografische Tags in Fotos abspeichern. Videos nimmt die Kamera jedoch nicht auf. Allerdings spielt das Handy Videos in den Formaten H.264 und MP4 ab. Die Auflösung liegt bei 640 mal 480 Pixeln und 30 Bildern pro Sekunde.
Weiter arbeitet das Apple-Handy wieder mit mehreren Sensoren: einem Beschleunigungssensor, einem Annäherungssensor und einem Umgebungslichtsensor. Wie gehabt stellt das iPhone 3G die Helligkeit des Displays sowie die Darstellung in Hoch- und Querformat automatisch ein.

Leider lässt das iPhone 3G nach wie vor Sprachwahl und Videotelefonie vermissen. Außerdem kann der Anwender kein Copy and paste nutzen. Auch das A2DP-Profil, mit dem der Nutzer seine Musik drahtlos auf passende Bluetooth-Stereo-Kopfhörer schicken kann, wird nicht unterstützt. Wer Sprachbefehle wie beim Nokia E71 sucht, wird enttäuscht – die unterstützt das iPhone 3G nicht.

Auch wenn das Apple-Handy je nach Variante 8 beziehungsweise 16 GByte Speicher bietet, fehlt die Möglichkeit, diesen Speicher mit externen Karten zu erweitern. Kein großes Manko, aber doch erwähnenswert. Der Akku befindet sich weiterhin fest verschweißt im Gerät und kann nur vom Fachmann ausgetauscht werden – was wiederum extra kostet.

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ZDNet.de Redaktion

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