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Apple iPhone 3G im Test: Überflieger mit kleinen Macken

UMTS mit dem Datenübertragungsverfahren HSDPA ist entgegen der Erwartungen nicht überall bemerkbar: Insbesondere der Abruf von E-Mails mit wenigen KByte geht nicht schneller vonstatten als mit dem alten iPhone. Dafür Surft es sich doch merklich schneller im Internet. So braucht das alte iPhone zum Aufrufen der Sky-News-Homepage eine Minute und 40 Sekunden. Das iPhone 3G benötigt dafür nur noch 40 Sekunden – ist also über dreimal so schnell.

Schöner arbeiten lässt es sich nun mit dem E-Mail-Client. Der Nutzer kann mehrere Nachrichten auf einmal löschen oder verschieben. Außer Word-, Excel- und PDF-Dokumente kann die Software nun auch Powerpoint-Dateien anzeigen. Unverständlich ist, warum sich E-Mail-Anhänge auf dem iPhone nicht speichern lassen. Das funktioniert nur mit Fotos. Dafür zeigt das Mobiltelefon HTML-Mails an – das tun bislang nur wenige Handys. Ein Account ist schnell eingerichtet und das Tippen auf der virtuellen Tastatur geht mit ein wenig Übung flott voran.

Als gute Idee erweist sich auch die Möglichkeit, im Nachrichtencenter für SMS und E-Mails oder auf langen Webseiten an den Seitenanfang zurückspringen zu können. Dazu muss der Nutzer nun nur noch auf die Statusleiste klicken, statt langwierig nach oben zu scrollen. Außerdem hat das iPhone-Adressbuch eine Suchfunktion. So muss man nicht mehr wie bislang die lange Kontaktliste durchscrollen. Es reicht, einfach nur den Namen einzutippen und der Kontakt erscheint. Der Anwender kann natürlich auch weiterhin nur zu einem gewünschten Buchstaben springen, statt nach einem ganzen Namen zu suchen.

Geschäftskunden können jetzt ihre E-Mails auf dem iPhone empfangen und beantworten, da sich das Apple-Handy nun auch mit Microsofts Exchange-Servern versteht. Warum die Nutzer keine MMS, Kontakte oder Termine verschicken können, bleibt allerdings unverständlich. Und dass sich auch Fotos nicht per Bluetooth weiterleiten lassen, ist bedauerlich.

Das iPhone 3G wird zwar als Massenspeicher erkannt und im Windows Explorer angezeigt, doch lassen sich lediglich Fotos herunterladen. Der umgekehrte Weg, der Datentausch vom PC zum iPhone also, funktioniert dagegen nicht. Dazu muss der Nutzer schon iTunes bemühen. Videos und Musik können generell nur über die Apple-Software getauscht werden.

Das GPS leistet sich keine Fehler, selbst innerhalb eines Gebäudes findet es dank A-GPS die Position – wenn auch nicht so genau wie manch‘ anderes Navigationsgerät. Im Vergleich zum Vorgänger-Modell, das seine Position über Mobilfunkzellen und WLAN bestimmt hat, ist die Ortung aber viel präziser und vollzieht sich binnen weniger Sekunden. Die Software kann Routen berechnen und bietet eine Satelliten-Ansicht – das sieht gut aus. Es fehlen allerdings Sprachansagen, wie sie bei klassischen Navigationsgeräten üblich sind. Ohne Anweisungen wie „Jetzt rechts abbiegen“ kommt das iPhone 3G als Lotse im Auto nicht in Frage. Schade auch, dass das Gerät nirgends anzeigt, wie viele Satelliten gerade aktiv sind, um die eigene Position zu bestimmen.

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ZDNet.de Redaktion

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