Microsoft SQL Server 2008: Die aktuelle Beta im Praxistest

Datenbanken sind das Rückgrat aller Business-Applikationen, denn sie übernehmen die Funktionen einer professionelle Datenspeicherung. So stehen sie im Mittelpunkt des Interesses von Firmenkunden. Das Umsatzvolumen der Anbieter ist entsprechend hoch. Statt der Vielzahl der Marktbereiter der 90er Jahre gibt es mittlerweile drei Anbieter, die sich mehr als 90 Prozent des Marktes teilen: Oracle, IBM und Microsoft.

Microsoft erobert kontinuierlich Marktanteile und wirbt gerne damit, mehr Datenbanksysteme zu vertreiben als IBM und Oracle zusammen. Diese Zahl bezieht sich jedoch auf die Menge der Datenbanksysteme und nicht auf den erzielten Umsatz. Im zweiten Halbjahr soll die Version 2008 des SQL Server freigegeben werden. Aktuelle Beta-Versionen, von Microsoft in diesem Fall „Community Technical Preview“ (CTP) genannt, stehen zum Download für jedermann bereit.

Wie seine Vorgänger setzt sich SQL Server 2008 aus mehreren Modulen zusammen. Den Kern bildet die Datenbank-Engine, die die Speicherung der Datentabellen und der Logfiles übernimmt. Die Engine deckt den Bereich der klassischen OLTP-Datenverarbeitung ab. Hinzu kommen viele Erweiterungen, etwa die Analysis Services für OLAP-Analysen, die Reporting Services zur schnellen Auswertung von Datenbeständen, die Integration Services zur Verarbeitung von Daten aus fremden Datenquellen (ETL) sowie Funktionen zur Synchronisation und Sicherung von Datenbanken. Als Programmier- und Scriptinginterface steht weiterhin Transact-SQL (TSQL) zur Verfügung.

Die Grundlagen für die neuen Funktionen werden von vier Anforderungen getrieben: neue Datentypen, Veränderungen der Speichersysteme, Anforderungen nach Compliance und neue Gerätetypen mit neuen Formfaktoren. So erfordern beispielsweise die Compliance-Regeln einen Nachweis darüber, wer wann welche Daten eingesehen oder verändert hat. In mobilen Geräte muss die Datenspeicherung auf Kompaktheit optimiert werden. Moderne Speichersubsysteme ändern die Bedingungen für Backup, Ausfallsicherheit und Fehlertoleranz. Immer häufiger werden neue Datentypen benötigt, die außerhalb des klassischen Datenmodells liegen. Beispielsweise ist eine Abfrage „Liste alle Hotels im Umkreis von 5 km zur Stadtmitte“ mit den klassischen Datentypen Integer, Numeric, Float und Real nicht möglich.

All diese neuen Themenfelder will Microsoft mit dem SQL Server 2008 abdecken und hat ihn deshalb an vielen Stellen erweitert. Zu den wichtigsten Neuerungen der Version 2008 zählt der Resource Governor, LINQ, die Backup Compression, die Transparent Data Encryption sowie neue Datentypen. Hierbei werden nun auch Spatial Datatypes unterstützt. Spatial Datatypes stellen ein Novum im Kontext von Datenbanksystemen dar und erlauben erstmals die Bearbeitung von geografischen Daten durch die Datenbank-Engine.

Daneben steht eine Vielzahl an Detailverbesserungen. In einer Zusammenfassung erwähnt der Hersteller mehr als 40 Verbesserungen der Datenbank-Engine zur Performancesteigerung. Änderungen gibt es auch in Hinblick auf die Verwaltung der Datenbank, ihrer Tabellen und Indizes. Auch hier hat Microsoft Optimierungen vorgenommen.

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ZDNet.de Redaktion

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