Microsoft SQL Server 2008: Die aktuelle Beta im Praxistest

Eine wichtige generelle Strategie zur Leistungssteigerung ist der Einsatz von Kompressionstechnologien. Da die CPU-Leistung und die Cache-Größen seit dem Erscheinen von SQL Server 2005 im Verhältnis zur I/O-Leistung stark gestiegen ist, kann der Einsatz von Kompression die Gesamtperformance erhöhen.

Relationale Datenbanken sind dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb kürzester Zeit auf unterschiedliche Daten und damit auch auf unterschiedliche Bereiche des Storage-Systems zurückgegriffen wird. Die Zugriffszeiten spielen eine wichtige Rolle. Kann eine Datendatei um 50 bis 70 Prozent verkleinert werden, so resultiert daraus eine geringere Zugriffszeit.

Moderne CPUs erledigen Kompression und Dekompression so schnell, dass sie weniger ins Gewicht fallen als der I/O der Daten. Dadurch, dass der SQL Server die Kontrolle über die Kompression bekommt und nicht etwa das NTFS-Dateisystem, lässt sich diese Technologie effektiv einsetzen. Durch Kompression will Microsoft nicht nur die Zugriffsgeschwindigkeit, sondern auch Backup-Operationen und Replikation beschleunigen. Voraussetzung für einen Performancegewinn ist ein Gesamtsystem, bei dem die CPUs durch Bottlenecks beim I/O nicht ausgelastet sind.

Wichtigste Neuerung im Zusammenhang mit Performance-Tuning ist der Resource Governor. Er ermöglicht die Vergabe unterschiedlicher Prioritäten für die Datenbankoperationen. Notwendig und hilfreich sind solche Vorkehrungen immer dann, wenn einzelne Datenbankoperationen, die nur selten benötigt werden, die restliche Verarbeitung ausbremsen. Durch den Resource Governor kann beispielsweise bestimmt werden, dass Online-Transaktionen eine höhere Priorität aufweisen sollen als statistische Auswertungen.

Dazu werden Pools von Ressourcen gebildet. Diesen Pools lassen sich anstehende Datenbank-Aufträge zuweisen. Eine Kombination mit Priorisierung nach Benutzergruppen oder Applikationen ist möglich. Zu den einstellbaren Parametern der Pools gehören CPU-Leistung und der Bedarf an Arbeitsspeicher, nicht jedoch die Menge der I/O-Last. Dies will Microsoft in einer der Nachfolgeversionen von SQL Server 2008 implementieren.

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ZDNet.de Redaktion

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