Mit Live Mesh kommt Ray Ozzie aus der Deckung und zeigt, in welche Richtung sich die Windows-Company in Zukunft entwickeln soll. Während kein Zweifel daran besteht, dass der Chief Software Architect das Web als Mittelpunkt der IT sieht, ist derzeit offen, ob er auch den großen Dampfer Microsoft mit seinen 80.000 Mitarbeitern auf diesen Paradigmenwechsel einschwören kann.
Die Vorstellung der Plattform wirft auch jede Menge neuer Fragen auf: Wann kann Microsoft eine Live-Mesh-Version bereitstellen, die die Basis für Anwendungen im Produktiveinsatz bildet? Was geschieht langfristig mit anderen Windows-Live-Diensten wie Skydrive und FolderShare, deren Funktionen sich teilweise mit Live Mesh überschneiden?
Auch zum Business-Modell haben sich die Redmonder bislang noch nicht geäußert. Ein paar Gigabyte Online-Speicherplatz für eine handvoll Dollar zu vermieten, dürfte die riesigen Investitionen in die Entwicklung und Rechenzentren nicht wieder einspielen.
Für die Zukunft von Microsoft ist Live Mesh eines der wichtigsten Projekte. Der Erfolg entscheidet nämlich, ob die Redmonder mit dem Windows-Desktop auf dem Zenit sind – oder ihn in einer zunehmend webbasierten IT-Welt bereits überschritten haben.
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