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Desktop-Software gegen Web: Wer macht das Rennen?

Alternativen zu klassischen Desktop-Tools entwickeln sich weiter, aber es ist noch unklar, ob die Nutzung von freien und abonnementbasierten Webservices den Softwareverkäufen signifikant schadet. So nutzt auch Sareli für komplexe Kalkulationen immer noch Microsoft Excel, und der Erfolg von Office 2007 legt nahe, dass die meisten Anwender ihre Desktop-Software noch nicht in Rente schicken möchten.

Die Verkäufe der Microsoft-Suite sind Zahlen der NPD-Group zufolge mehr als doppelt so hoch wie die des Vorgängers Office 2003. „Bevor ich den Nachruf für Microsoft Office schreibe, möchte ich einen Rückgang der Verkäufe sehen“, so Chris Swenson, Analyst der NPD Group. „Nur wenn man etwas kostenlos anbietet, heißt das nicht, dass man am nächsten Tag Marktführer ist.“

Eine Umfrage der NPD Group unter 600 Anwendern hat ergeben, dass drei Viertel noch nicht einmal von Online-Produktivitätssoftware gehört haben – und auch nicht von Google Docs. Nur vier Prozent haben solche Tools als Ergänzung zu Desktop-Software genutzt, und nur 0,5 Prozent haben klassischen Anwendungen komplett ersetzt.

Google Docs wurde laut Google in den 15 Monaten seit Einführung der Beta von Millionen Anwendern genutzt. Genauere Zahlen gibt das Unternehmen nicht heraus. Laut Compete.com zieht der Service monatlich 1,4 Millionen Besucher an, die durchschnittlich dort verbrachte Zeit sei aber sehr kurz.

Von den Konkurrenzprodukten haben Zoho Office und andere ihre Nutzerbasis im letzten Jahr von 150.000 auf 600.00 ausgeweitet. Zoho will bis zum Ende des Jahres alle Features anbieten, die in Microsoft Office enthalten sind.

Zahlen, welche die Popularität von Microsoft Office illustrieren, könnten aber auch als Zeichen für den Niedergang des Desktop insgesamt gewertet werden. Der US-Softwaremarkt (Einzelhandel) ist laut NPD im vergangenen Jahr um zehn Prozent gewachsen. Die Microsoft-Suite alleine hat daran – gemessen am Umsatzvolumen – einen Anteil von zwei Dritteln.

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ZDNet.de Redaktion

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