Gelungene Windows-Alternative: Ubuntu Linux 7.04 im Test

Ubuntu bringt im Gegensatz zu Windows von Haus aus schon eine grundlegende Softwareausstattung mit (Utilities, Grafikprogramme, Suchfunktion, Taschenrechner). Außerdem sind viele Extras wie VoIP-Client, eine komplette Office-Suite, eine Reihe von Multimedia-Anwendungen sowie eine Unzahl kostenloser Spiele an Bord. Dies dürfte für viele Anwender ausreichen. Will man weitere Programme installieren, kann man mithilfe der Funktion Add/Remove Applications neue Software per Download installieren, einschließlich solcher von Drittanbietern. Das erspart einem die Mühe, online nach Software suchen zu müssen. Ubuntu macht es einem wirklich einfach, Software hinzuzufügen.

Eine der ersten Anwendungen, die man installieren sollte, ist Firestarter. Dabei handelt es sich um eine von der Ubuntu-Community unterstützte Firewall. Es ist unverständlich, warum sie nicht in der Standardinstallation von Ubuntu enthalten ist. Nach der Installation von Firestarter muss man nicht mehr viele Einstellungen vornehmen. Zum Schutz vor böswilliger Software empfiehlt die Ubuntu-Community das kostenlose Antivirenprogramm Grisoft AVG.

Bei einem sicheren Betriebssystem arbeiten Standard-Nutzer nicht mit Administratorrechten. So wie die umstrittene User Account Control von Windows Vista verdunkelt Ubuntu den Bildschirm bei sicherheitsrelevanten Meldungen und verlangt die Eingabe des Administratorpassworts. Im Unterschied zu Vista fragt Ubuntu allerdings nur einmal danach, sodass man mehrere Administratoraufgaben auf einmal erledigen kann, ohne es mehrfach bestätigen zu müssen.

Wie die demnächst erscheinende Leopard-Version von Mac OS X lässt auch Ubuntu den Benutzer virtuelle Desktops erstellen, zwischen denen man je nach Arbeitsumgebung umschalten kann. Windows Vista bietet dieses Feature nicht. So kann man sich beispielsweise eine Arbeitsumgebung mit Office-Anwendungen einrichten, eine private Umgebung mit Unterhaltungssoftware und eine für Spiele.

Ein Feature namens KVM (Kernel-based Virtual Machine) ermöglicht das Anlegen mehrerer virtueller Linux-Maschinen. So kann man beispielsweie zum Surfen im Internet eine eigene virtuelle Maschine nutzen.

Ein weiteres neues Feature von Ubuntu 7.04 ist die bessere grafische Umgebung für den Desktop. Ihr Einsatz ist optional und hängt von der installierten Grafikkarte ab. Microsoft hat Jahre mit der Entwicklung der Windows Presentation Foundation verbracht, um in Windows Vista mit transparenten Fenstern und 3D-Darstellung aufwarten zu können. Ubuntu kann all dies auch – und außerdem stellt es beim Verschieben von Fenstern einen Nachzieheffekt dar.

Zwar wird Ubuntu mit vielen Treibern ausgeliefert, aber leider fehlen einige für Wireless-Chipsätze und Webcams. Und seinen Ipod kann man zwar über andere Musikanwendungen synchronisieren, nicht aber Songs im Itunes Music Store erwerben (und auch nicht auf gekaufte Songs zugreifen, die man unter Windows oder Mac OS gekauft hat). Man kann versuchen, mithilfe von Wine Windows-Anwendungen zu installieren, aber die Ergebnisse dürften nicht immer zufriedenstellend sein. Am besten arbeitet man nativen Linux-Anwendungen.

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ZDNet.de Redaktion

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