CeBIT: Fraunhofer-Institut stellt neue Wasserzeichen-Lösung gegen Raubkopien vor

Das Fraunhofer-Institut für integrierte Publikations- und Informationssysteme (IPSI) hat eine Software entwickelt, die Tauschbörsen nach illegalem Inhalt durchsucht. Wesentlicher Bestandteil der Software ist die ebenfalls vom IPSI erfundene Wasserzeichen-Technologie, mit der Musik-, Bild- und Videodaten markiert werden können. Im Falle einer illegalen Verbreitung können Dateien so über das unsichtbare digitale Wasserzeichen zur Ursprungsquelle der illegalen Kopie zurückverfolgt werden.

„Bisher bestand beim Einsatz digitaler Wasserzeichen immer die größte Herausforderung darin, markierte Inhalte auch wieder aufzuspüren, wenn sie zu illegalen Zwecken eingesetzt wurden“, meint Martin Steinebach, Arbeitsgruppenleiter beim IPSI. Der neue Software-Prototyp, der während der CeBIT 2006 präsentiert werden soll, ist nun in der Lage, das Netz selbstständig zu durchsuchen und etwaige illegal verbreitete Dateien anhand ihres digitalen Wasserzeichens aufzuspüren. Das Konzept beruht darauf, dass sich die Software als Teilnehmer einer Tauschbörse ausgibt und gezielt potenzielle illegale Kopien herunter lädt.

In einem weiteren Schritt will das Fraunhofer-Institut auch eine Software anbieten, die Tauschbörsen-Anwender vor dem Herunterladen darauf hinweist, dass die anvisierte Datei eine illegale Kopie darstellt. Damit will man vorbeugend eingreifen und illegale Aktivitäten durch eine abschreckende Wirkung verhindern. „Wir gehen davon aus, dass sich viele Nutzer immer noch nicht darüber im Klaren sind, dass sie eine Urheberrechtsverletzung begehen, wenn sie illegales Material herunterladen und nicht nur derjenige gegen das Urheberrecht verstößt, der das Material einstellt“, meint Steinebach weiter. Nutzer, die bisher anonym Tauschbörsen für illegale Downloads missbrauchen, sollten sich beobachtet fühlen, glaubt Steinebach an eine abschreckende Wirkung.

ZDNet.de Redaktion

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