Hinzu kommen die nach wie vor ungelösten Probleme mit dem unlukrativen PC-Geschäft. Vor allem aber quengeln die Analysten. Sie bemängeln die im Vergleich mit Dell und IBM eher mittelmäßige Performance von HP. Hätte Fiorina Rückhalt im Unternehmen und im Vorstand, so könnte man die Herren vielleicht noch hinhalten. So aber musste sie gehen, weil sie bei der Rettung von HP zu viel Porzellan zerschlagen hat – und wohl auch, weil sie in den Jahren der vielen schweren Entscheidungen verlernt hat, Verantwortung abzutreten.
Die Chefin ist weg, viele Probleme bleiben. Die Analysten wissen schon, was sie gerne hätten. Sie würden den Konzern gern aufteilen. Ihre Begehrlichkeit richtet sich vor allem auf den erfolgreichen Image- und Printing-Bereich, der kurzfristig schnelles Wachstum und hohe Renditen verspricht. Diesen Bereich könne man zudem in Richtung Consumer-Markt ausbauen. Dass HP daran längst mit Hochdruck arbeitet und zwar unter Nutzung der so ungeliebten PC-Technik, wollen die Marktbeobachter nicht hören.
Zu Recht wehrt sich die Firmenspitze gegen derartige Ideen und beharrt auf Kontinuität. Tatsächlich kann das Unternehmen bei aller Adaptivität nach mehr als drei Jahren Umstrukturierung nicht schon wieder einen Umbau verdauen. Dieser Haltung verdankt Carly Fiorina ein letztes – mit kritischem Unterton vergälltes – Lob von ihren Vorstandskollegen, die ihr bescheinigen die richtige Richtung gewiesen zu haben: „Wir danken Carly für ihre bedeutende Führung in den vergangenen sechs Jahren und freuen uns darauf die (von ihr etablierte) Firmenstrategie schneller als bisher umzusetzen.“
Ein neuer Vorstandschef allerdings, wird seine eigenen Vorstellungen mitbringen, und sich wenig von den Strategien seiner Vorgängerin beeindrucken lassen.
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