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Der EAI-Markt bröselt: Anbieter brechen zu neuen Ufern auf

Werkzeuge, die die Modellierung von Geschäftsprozessen erlauben, gibt es bereits zum Beispiel von Staffware, Metastorm und IDS Scheer. Doch erst in Kombination mit Software, die die Integration der darin vorkommenden IT-Komponenten vollzieht, resultiert bei Anwender in einer Lösung. Ein Verkaufsprozess lässt sich durchgängig von den Business-Managern gestalten, überwachen und verändern – die IT fügt sich. Die Verknüpfung einer SAP-Anwendung mit einer Siebel-Applikation mit Hilfe eines EAI-Systems sei dagegen noch keine Lösung, fieselt Charlesworth auseinander. EAI sei zwar ein notwendiger Bestandteil künftiger BPM-Lösungen, doch entwickle sich dieser Integrationspart zur Commodity, zur Selbstverständlichkeit, die zwei bis drei Anbieter mit ihren Produkten abdecken könnten. Besonders aktiv im BPM-Umfeld seinen etwa IBM mit der Integration von Workflow und Modelling-Funktionen in Websphere, aber auch Microsoft, zum Beispiel bei der Verheiratung des Biztalk-Servers mit Workflow-Funktionen.

Die EAI-Anbieter reagieren auf die Bedrohung ihrer Domäne, jedoch in unterschiedlicher Weise. So besinnt sich Tibco auf seine Wurzeln. Tibco ging 1997 aus einem Teil der Teknekron Software Systems Inc. hervor, die 1994 von der Reuters Group Plc übernommen worden war. Die Firma hatte ein Produkt mit der Bezeichnung „The Information Bus“, kurz Tib entwickelt, das zur Integration von Marktdaten wie Kursangaben, Nachrichten und andere Finanzinformationen in so genannten „Trading Rooms“ bei Banken bereitstellte. Tibco hat sich die zeitnahe Bereitstellung und Integration von Informationen auf die Fahnen geschrieben.

Stan Tims, Vice President Global Corporate Marketing der kalifornischen Firma, besuchte noch im vergangenen Jahr Deutschland, um Journalisten und Kunden insbesondere die Messaging- und Monitoring-Software für „Enterprise Backbones“ nahezulegen. Dieses sieht er als unterste Schicht, die einen ereignisgesteuerten, zeitnahen Informationsfluss gewährleisten soll. Das Produkt „EM Inside“ gehört zu dieser nahen Schicht und ist Teil einer strategisch angesiedelten Initiative. Hierbei geht es darum, System-Management-Informationen mit relevanten Daten aus dem Datenfluss zwischen den Applikationen anzureichern. Das soll Systemadministratoren dabei unterstützen, die Beziehungen zwischen IT-Infrastruktur und Geschäftsvorfällen zu deuten. Der bisher einzige Kooperationspartner in diesem Bereich ist Hewlett-Packard mit Openview. Als aussichtsreichsten Kandidaten für weitere Kooperationen nennt Tims Computer Associates.

Außerdem betont Tims seien Produkte, die auf das Enterprise Backbone zielen, der Kernbereich, die Stärke des Unternehmens. Prozess-Management dagegen betrachtet der Manager nur halb als Aufgabe, um die sich das Unternehmen kümmern werde. Zur Hälfte wolle man eigene Produkte entwickeln und anbieten. Doch bei der anderen Hälfte setze man auf das Angebot von Geschäftspartnern. Activity Monitoring und Portale schließlich seien eher Beiwerk, die das Angebot komplettierten jedoch nur gering gewichteten.

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ZDNet.de Redaktion

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