Schnell und gar nicht so teuer: RAID-Systeme im Test

Eigentlich hat Adaptec mit den beiden Testsystemen zwei praktisch identische Gehäuse auf den Markt gebracht, die lediglich anders konfiguriert sind. Hierin zeigt sich die Flexibilität und der modulare Aufbau der Adaptec-Produkte. Das Gehäuse hat eine Einbauhöhe von 2U und ist mit redundanten Netzteilen ausgestattet. Maximal zwölf 3,5-Zoll-Festplattenlaufwerke finden Platz. Das 6320SS Storage Subsystem besitzt einen integrierten RAID-Controller, während das 412R ausschließlich ein Gehäuse darstellt, das vom einem separaten RAID-Controller (wie dem 2120S-Controller von Adaptec) gesteuert wird, der auf dem Server, an den das Gehäuse angeschlossen ist, installiert wird.

Der Zugang zu den Laufwerken erfolgt über die Frontblende, die mit zwei Riegelverschlüssen befestigt ist. Dies ist für Unternehmen, die ihre Festplatten regelmäßig tauschen oder wechseln, eher unpraktisch. Ein kleiner Randstecker verbindet die Frontblende mit der Leiterplatte, die mit einer Reihe von Status-LEDs bestückt ist. (Auf dem Foto sind die beiden getesteten Einheiten in einem Rack-Gehäuse montiert; oben das 412R mit abgenommener Frontblende, unten das 6320SS mit Frontblende.) Beide Einheiten von Adaptec sind mit 80-poligen SCSI-Anschlüssen an 3,5-Zoll-Festplattenlaufwerke angeschlossen, die auf Gleitschienen montiert sind.

Die SCSI-Anschlüsse an der Rückseite der Einheit sind gut durchdacht – auch hier sorgt Modularität für eine Anpassung an die jeweiligen Kundenanforderungen. Soll die Einheit beispielsweise mit zwei Servern verbunden werden, muss lediglich ein weiteres Modul mit dem entsprechenden SCSI-Anschluss hinzugefügt werden.

Ebenfalls interessant war die von Adaptec gelieferte Test-Ausstattung von drei Seagate-Laufwerken mit 146-GByte-SCSI-Platten und drei Maxtor-SCSI-Laufwerken mit 146 GByte jeweils für ein Gehäuse. Dies demonstrierte nicht nur die Laufwerktechnik dieser Hersteller, sondern auch die Flexibilität, die diese externen DAS-Arrays aufweisen. Die getesteten Arrays können mit allen handelsüblichen Standardlaufwerken betrieben werden. Sofern es sich vermeiden lässt, sollten jedoch unterschiedliche Marken, Modelle oder Kapazitäten nicht in einem Gehäuse betrieben werden.

Schließt man das 412R direkt an den Server an, fällt die Leistung wie erwartet ähnlich wie bei einer simplen Festplattenerweiterung aus. Im Hinblick auf die Performance unterscheidet sich der Anschluss des 412R nicht sehr von auf herkömmliche Weise im Server installierten Festplatten. Die wahren Anwendungsziele des 412R liegen jedoch darin, die modulare Zusatzspeicherstruktur von Geräten wie dem 6320SS zu unterstützen. Das 412R besitzt keine integrierten Chips zur Ausführung von Hardware-RAIDs und stellt daher im Grunde lediglich ein JBOD-Gerät dar (Just a Bunch Of Disks – nur eine Ansammlung von Festplatten). Natürlich war das 412R die langsamste Einheit im Test. Schließt man sie jedoch an das 6320SS an, sind die Ergebnisse mit denen des 6320SS vergleichbar. Wird das 412R direkt an den Server angeschlossen, ist die Transferrate bei der Übertragung kleiner Dateien erstaunlicherweise sehr hoch, bei größeren Dateien kann die Einheit jedoch nicht mithalten.

Adaptec Durastor 412

Zahl Laufwerksschächte 12
Laufwerkstyp U320 SCSI
Kapazität (min./max.) 18 GByte / 1700 GByte
Unterstützte Backend-Verbindung U320 SCSI
Stromversorgung Duale redundante Hot-swap-Stromversorgungen
Größe 2U für Rack-Mount
Bewertung Punkte (von 10) Begründung
Kompatibilität 9 Hervorragendes Modul-Design.
Zukunftssicherheit 6 Standard-SCSI-Laufwerke werden unterstützt.
Return-on-Investment 4 Sehr hoher Preis für die gebotene Leistung.
Service 6 Durchschnittlich.
Gesamtwertung 6 Durchschnittlich.

Zwar war das 6320SS von Adaptec von allen getesteten Einheiten insgesamt die schnellste, doch macht sich dies auch direkt im Preis bemerkbar. Andererseits kann man nicht die Leistung eines Formel-1-Fahrzeugs verlangen und nur den Preis für einen Kleinwagen zahlen wollen.

Die modulare Struktur der Adaptec-Einheiten eignet sich ideal für Unternehmen, die eine große Bandbreite an DAS-RAID-Lösungen innerhalb ihrer Netzwerke integrieren wollen, insbesondere wenn eine zukünftige Skalierbarkeit gefordert ist.

Adaptec Durastor 6320SS

Zahl Laufwerksschächte 12
Laufwerkstyp U160 SCSI
Kapazität (min./max.) 18 GByte / 1700 GByte
Unterstützte Backend-Verbindung U160 SCSI
Stromversorgung Duale redundante Hot-swap-Stromversorgungen
Größe 2U für Rack-Mount
Bewertung Punkte (von 10) Begründung
Kompatibilität 9 Hervorragendes Modul-Design.
Zukunftssicherheit 9 Standard-SCSI-Laufwerke werden unterstützt; außerdem hervorragende Leistung.
Return-on-Investment 5 Recht teuer.
Service 6 Guter Vor-Ort-Service, aber standardmäßig nur 12 Monate lang.
Gesamtwertung 8 Gutes, verlässliches Produkt.

Page: 1 2 3 4 5 6 7

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

HostPress für Agenturen und E-Commerce-Betreiber

Höchste Performance-Standards für Webseiten und ein persönlicher, kundenorientierter Premium Support.

5 Tagen ago

V-NAND: Samsung steigert Bit-Dichte um 50 Prozent

Die neue V-NAND-Generation bietet die derzeit höchste verfügbare Bit-Dichte. Samsung steigert auch die Geschwindigkeit und…

5 Tagen ago

Bericht: Google entwickelt App-Quarantäne für Android

Die Sicherheitsfunktion taucht in einer Beta eines kommenden Android-Updates auf. Die Quarantäne beendet unter anderem…

6 Tagen ago

Kostenloser Kurs zum Ausbau von Low-Code-Programmierung

Die OutSystems Developer School hilft Entwicklern, in 2 Wochen komplexe reaktive Anwendungen mit der Low-Code-Plattform…

6 Tagen ago

Cloudflare: DNS-basierte DDoS-Angriffe steigen im ersten Quartal um 80 Prozent

Das Jahr 2024 beginnt laut Cloudflare mit einem Paukenschlag. Die automatischen Systeme des Unternehmens wehren…

6 Tagen ago

Roblox: 34 Millionen Zugangsdaten im Darknet

Laut Kaspersky nehmen Infostealer gerade auch Spieleplattformen ins Visier. Neue Studie untersucht Angriffe zwischen 2021…

6 Tagen ago