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Storage, Daten-Management und der Mittelstand

Doch Desaster-Recovery ist nur eine Aufgabe von Storage. Bemerkenswert sind die Zahlen, die etwa Gregor Hansbuer, Sales Director Central Europe bei Commvault Systems, vorlegt. Denn ein Restore nach einer wie auch immer gearteten DV-Katastrophe geschieht vergleichsweise selten. Viel öfter, in 95 Prozent der Fälle, müssen die Systemadministratoren nach einzelnen Dateien oder E-Mails suchen, die zumeist versehentlich gelöscht wurden. Außerdem funktioniert das Restore zu 50 Prozent nicht.

Allerdings scheint das bei den Mittelständlern keinen Leidensdruck zu erzeugen. Dagegen stehen laut Hansbuer, die Risikobewertung nach Basel II und die „Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen“ (GDPdU) ganz oben in der „Hitparade der Druckstellen“. Danach sind der Finanzverwaltung alle in DV-Systemen vorgehaltenen, steuerlich relevanten Daten zwecks maschineller Auswertung in elektronischer Form zugänglich zu machen. Leidensdruck und Vorschriften hin oder her – dem deutschen Mittelstand fehlt das Geld. „Wir haben bei dem Marktforschungsunternehmen Winmark eine Studie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd“, bemerkt Quantum-Manager Schiegg. „die Budgets sind so klein, dass die Leute völlig handlungsunfähig sind.“

Obwohl sich das Datenvolumen generell pro Jahr verdoppele und sich das Aufkommen von E-Mails zugleich verdreifache, gaben 38 Prozent von 150 europäischen Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern stagnierende oder rückläufige IT-Budgets an, aber einen Datenzuwachs von 33 Prozent. Größere Firmen erwarteten zunehmende Investitionen, die jedoch zu gering seien, um den Datenanstieg zu bewältigen.

Nun umwerben die Hersteller jedoch gezielt den Mittelstand mit Einstiegsangeboten und modularen Konzepten. Zugleich betonen sie jedoch, dass die Storage-Probleme von Mittelständlern und Konzernen durchaus identisch sind, und es deswegen keine „Mittelstandslösung“ gebe. Es komme auf den Einzelfall an. Quantum-Manager Schiegg dazu: „Da unterscheidet sich ein Mittelständler nicht vom Großunternehmen. Die Geschäftsprozesse müssen hier und dort unterstützt werden.“ Das aber bedeutet: Auch ein mittelständisches Unternehmen muss sich mit Fragen der Technik und ihrer Folgen auseinandersetzen. Nur so lässt sich beurteilen, ob die angepriesene IT veraltet, hipp, überdimensioniert oder unterproportioniert ist.

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ZDNet.de Redaktion

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