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E-Commerce: Schlüsseltechnologien setzen sich durch – auch im Internet

Vom Standpunkt des Verbrauchers aus betrachtet, ist ein Shop wie der andere – egal, ob es sich um einen Kataloghandel, eine Website oder einen Laden an der Einkaufsmeile handelt. Dennoch bot die Mehrzahl der Unternehmen, die sowohl online als auch in Geschäften verkaufen, noch im letzten Jahr ihren E-Commerce-Kunden keine Möglichkeit für den persönlichen Umtausch ihrer Waren. Die Kunden mussten statt in den Laden zur Post gehen.

Das größte Hindernis für eine Verknüpfung von Online- und Offline-Shops lag dabei nicht im Bereich der Technologie, sondern in rechtlichen Fragen. Geltenden Gesetzen zufolge ist beispielsweise in USA ein außerhalb eines Staates liegendes Unternehmen nicht verpflichtet, örtliche Steuern einzuziehen, sofern es nicht über einen physischen Standort im jeweiligen Staat verfügt. Die Folge ist, dass viele Internet-Unternehmen und Versandhandelsfirmen ihren Kunden keine Umsatzsteuer in Rechnung stellen müssen, was ihnen natürlich erhebliche Vorteile verschafft.

Zahlreiche Unternehmen mit physischen und virtuellen Verkaufsstrukturen hielten die beiden Bereiche streng voneinander getrennt, um auf diese Weise steuerfreie Waren auf ihren Websites anbieten zu können. Online-Kunden, die ihre Waren in einem Laden umtauschen, hätten das Ende dieser strikten Trennung bedeutet.

Dennoch wollten viele Kunden ihre Artikel lieber in einem Geschäft zurückgeben, statt sich mit der Postzustellung herumschlagen zu müssen. Als dann mit Nachlassen des Dot.com-Booms die Unternehmen verstärkt versuchten, ihre Kunden an sich zu binden, öffneten viele Handelsunternehmen ihre Geschäfte für den Umtausch online gekaufter Waren. Das Bekleidungsunternehmen Gap, eine der ersten Handelsketten mit Warenumtausch im Laden, ermöglicht ihren Kunden sogar die Rückgabe von Waren, die ausschließlich über das Internet vertrieben werden.

Reale Standorte lokalisieren
Nicht jedes E-Commerce-Tool soll die Käufer zum Kauf im Internet anregen. Einige erfolgreiche Technologie-Lösungen zielen darauf ab, die Kunden in reale Niederlassungen zu locken.

Die Kombination geografischer Daten mit Angaben zum Standort der Geschäfte kann mehr als nur die Anschrift des nächstliegenden Ladens liefern. Durch Bereitstellung detaillierter Informationen kann beispielsweise eine Tankstellenkette ihren Kunden mitteilen, wo sie eine rund um die Uhr geöffnete Filiale mit behindertengerechtem Zugang finden.

Der Markt für Software zur räumlichen Lokalisierung wuchs laut dem Marktforschungsunternehmen IDC seit 2000 um 3,3 Prozent auf 1,47 Milliarden US-Dollar im Jahr 2001 an. Für diesen Sektor, der auch geografische Erfassungssysteme für Anlagen-Management und Flächeninformation umfasst, wird von 2001 bis 2006 ein Wachstum von 10 Prozent erwartet.

Wer nun noch an der Wirksamkeit einer solchen Software zweifelt, muss nur Chuck Berger fragen, den Chief Executive von Vicinity, einem Anbieter Standort-basierter Software, mit Kunden wie Marriott, Pizza Hut und Shell.

Unter den Kunden von Vicinity ist auch ein Automobilhersteller, der mithilfe der Software seine Kunden informiert, wo sie örtliche Händler finden können. Berger berichtet, dass dieser Hersteller, der nicht genannt werden möchte, an einem Wochenende ein technisches Problem mit seiner Website hatte, und daher die Standort-Daten nicht bereitstellen konnte.

„Sie schätzen, aufgrund des Problems an jenem Wochenende 200.000 US-Dollar Verkaufseinbußen erlitten zu haben“, so Berger.

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ZDNet.de Redaktion

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