Microsoft hat den Februar-Patchday genutzt, um zwei Zero-Day-Lücken zu schließen. Beide werden nach Angaben des Unternehmens bereits aktiv bei Angriffen eingesetzt. Betroffen sind alle unterstützten Versionen von Windows und Windows Server.
Die erste der beiden Zero-Day-Lücken steckt in Windows Defender SmartScreen und erlaubt das Umgehen dieser Sicherheitsfunktion. Hacker können mithilfe speziell gestalteter Dateien Code in SmartScreen einschleusen und unter Umständen eine Remotecodeausführung erreichen. Microsoft warnt vor einer Offenlegung von Daten oder einer „mangelnden Systemverfügbarkeit“ infolge eines Angriffs auf die Lücke.
Die andere Zero-Day-Lücke erlaubt ebenfalls die Umgehung der SmartScreen-Funktion. Auch hier muss ein Angreifer sein Opfer lediglich dazu verleiten, eine speziell gestaltete Datei zu öffnen. Dabei werden die sonst üblichen Meldungen von SmartScreen, die vor Dateien unbekannter Herkunft warnen, nicht angezeigt.
Entdeckt wurde die zweite Schwachstelle von Mitarbeitern von Trend Micro. Nach Angaben des Sicherheitsanbieters verbreiten Cyberkriminelle mithilfe der Lücke derzeit einen Remote-Access-Trojaner. Trend Micro rechnet zudem mit einer Ausweitung der Angriffe, da die Lücke nun „öffentlich bekannt“ sei.
Insgesamt verteilt Microsoft im Februar 73 Patches. Davon sind fünf als kritisch bewertet. Die Zero Day Initiative verweist vor allem auf zwei mit Bugs, die jeweils mit 9,8 von zehn möglichen Punkten im Common Vulnerability Scoring System bewertet wurden. Sie stecken in Exchange Server und Office 2016.
Weitere Sicherheitslöcher wurden in Azure Stack, Hyper-V, Skype for Business, Dynamics, Windows-Kernel, SQL Server, ActiveX und Message Queuing gestopft. Anfällig sind aber auch Teams für Android, Outlook, Word, OneNote, .NET, Azure Active Directory und Edge.
Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.
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