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Klimaneutral ist in

Umweltschutz ist bei Firmen populär. Eine neue Studie von NTT DATA in Zusammenarbeit mit PAC – ein Unternehmen der teknowlogy Group – zeigt: Eine überwältigende Mehrheit von Unternehmen in Europa bekennt sich zum Ziel der Klimaneutralität. 87 % der europäischen Unternehmen erwarten, dass sie bis 2030 oder früher Null-Emissionen erreichen. Vor allem Kunden sind dabei treibende Kräfte, aber auch Regulierungsbehörden und Investmentgruppen sowie das Personal. Transparenz über CO₂-Emissionen durch eine einheitliche Datenerhebung gilt dabei als eine der größten Herausforderungen, wobei eine Mehrheit der Unternehmen in Blockchain-Technologien eine vielversprechende Lösung sehen.

Die Ergebnisse der Studie „Europe’s Digital Journey to Net Zero“ beruhen auf einer Befragung von Führungskräften aus den Bereichen Business und Technologie in 200 großen und mittleren Unternehmen in Europa im September 2021. Die Teilnehmer wurden ausgesucht, weil sie eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Dekarbonisierungsstrategie ihres Unternehmens spielen. Die Umfrage zeigt, dass viele Unternehmen in Europa den Weg zur Klimaneutralität nicht als lästige Pflicht, sondern als Chance für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie eine bessere Kundenbindung ansehen. Neben der vollen Unterstützung entsprechender Strategien durch den Vorstand wird dabei auch die IT-Organisation eine zentrale Rolle spielen aufgrund der Überschneidungen zwischen Digitalisierungs- und Dekarbonisierungsstrategien.

Überwältigendes Engagement für CO-Reduktion
Während auf der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow bestenfalls vorsichtige Schritte in Richtung Klimaneutralität beschlossen wurden und selbst darüber oft noch Uneinigkeit herrscht, haben sich europäische Unternehmen längst festgelegt – und das in klarer Weise: 94 Prozent der europäischen Unternehmensleiter sehen Dekarbonisierung als entscheidend für das zukünftige Bestehen ihres Unternehmens an. Mehr als zwei Drittel investieren daher bereits heute in diverse Maßnahmen zur CO₂-Reduktion. Dabei gehen sie der Studie zufolge deutlich über politische Forderungen nach Klimaneutralität bis 2050 hinaus: 44 Prozent der europäischen Unternehmen wollen die Netto-Null bereits 2030 erreichen, weitere 43 Prozent sogar noch davor. Laut der Studie ist Deutschland dabei führend: 50 Prozent der Unternehmen planen hier, bis 2030 klimaneutral zu sein, verglichen etwa mit dem Vereinigten Königreich mit nur 35 Prozent. Nur ein Prozent der befragten Unternehmen in Europa sind dagegen noch keine solche Selbstverpflichtung eingegangen.

Herausforderung: Transparenz über Klimaauswirkungen
Bei allem Engagement für eine nachhaltigere Zukunft in Europa sehen Unternehmen noch bestimmte Herausforderungen zu lösen: „Die Studie zeigt, dass das effektive Sammeln und Verwalten von Emissionsdaten bereits als kritischer Erfolgsfaktor für die Verwirklichung von Netto-Null angesehen wird“, sagt Nick Mayes, leitender Analyst bei PAC, ein Unternehmen der teknowlogy Group. „Aber nur ein sehr kleiner Teil der Unternehmen gibt an, eine 360°-Sicht auf die gesamte Organisation und darüber hinaus in die Lieferkette zu haben, so dass dies ein Hauptschwerpunkt für die nächste Phase der Net-Zero-Reise sein muss.“ Neben Investitionen in Initiativen zum Kohlenstoffausgleich wird datenbasierte Transparenz über den CO₂-Impact von Unternehmen zunehmend erforderlich sein, wobei hier mit 94 Prozent eine Mehrheit der Unternehmen noch keine zufriedenstellende und einheitliche Lösung für sich gefunden haben – sie sammeln entsprechende Daten in Handarbeit oder mit einem Flickenteppich aus verschiedenen Technologien.

IT und Blockchain als positive Kraft für die Dekarbonisierung
Weil Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsstrategien oft Hand in Hand gehen, erwarten 88 Prozent der Unternehmen in Europa, dass ihre IT-Organisation eine zentrale Rolle bei ihren Bemühungen um Emissionsreduktionen spielen wird. Blockchain bleibt ein kontroverses Thema, dennoch glauben 71 Prozent der Befragten, dass darauf basierende Technologien eine positive Auswirkung auf ihre Dekarbonisierungsstrategien haben werden. Die Schultern der IT-Teams werden daher in naher Zukunft zunehmend schwere Lasten zu tragen haben. Eine Zusammenarbeit mit externen Partnern wird entscheidend sein, um Überlastungen zu vermeiden und digitale Innovationen auf Ebene der Technologien und Geschäftsmodelle voranzutreiben. Klar ist jedoch auch: Technologie allein wird nicht ausreichen, um Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Unternehmen sehen sich in der Pflicht, einen tiefgreifenden, dauerhaften kulturellen Wandel voranzutreiben. Dazu gehört laut der Studie auch, dass die Unternehmen sich an die neue Arbeitsrealität mit flexiblen und dezentralen Arbeitsmodellen anpassen. So hat sich einer der größten Akteure auf dem globalen Telekommunikationsmarkt, die NTT Group, dazu verpflichtet, seinen 320.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, aus der Ferne zu arbeiten. Die Studie zieht den Schluss, dass Unternehmen den wachsenden Enthusiasmus von Personal und Kunden für eine neue Dynamik auf dem Weg zur Klimaneutralität nutzen können, wenn sie die Dekarbonisierung als Chance und nicht als Verpflichtung begreifen.

Stefan Hansen, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung NTT DATA DACH, erklärt dazu: „Geschäftsmodelle, Produkte und Services erfordern zunehmend eine ökologische und soziale Bewertung ihrer Auswirkungen und die Studie zeigt, dass europäische Unternehmen eine klare Vorstellung über ihre eigenen Ziele und die Bedürfnisse ihrer Kunden haben. Die Unterstützung des anzugehenden Wandels durch innovative und disruptive Use Cases, unterlegt mit wegweisenden Technologien für ein klares Verständnis über bestehende Emissionen, aber auch Lösungen für Ressourcenmanagement und Reduzierung der erzeugten Emissionen zu bieten, wird Aufgabe von NTT DATA in diesem wichtigen und zukunftsweisenden Thema sein.“

ZDNet.de Redaktion

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