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Bericht: Apple stellt Pläne für eigene CPUs in Macs auf der WWDC vor

Apple soll anlässlich seiner Entwicklerkonferenz WWDC am 22. Juni den Umstieg von Intel-Prozessoren auf selbst entwickelte CPUs für seine Mac-Computer ankündigen. Das will Bloomberg von mit den Plänen des iPhone-Herstellers vertrauten Quellen erfahren haben. Der Markstart der kommenden Mac-Generation ist demnach für 2021 vorgesehen.

Die frühzeitige Ankündigung soll externen Entwicklern die Möglichkeit geben, sich auf die Änderung einzustellen. Den Quellen zufolge könnte sich Apples Zeitplan allerdings noch ändern, da der eigentlich Umstieg auf die neue Hardware erst in mehreren Monaten erfolge.

Für Entwickler wäre die größte Herausforderung, dass der Abschied vom Lieferanten Intel mit einem Wechsel der Prozessorarchitektur einhergeht. Denn die von Apple selbst entwickelten Prozessoren sollen die Technologien nutzen, die Apple bereits für seine iPhone- und iPad-Chips benutzt, spricht die Chiparchitektur des britischen Entwicklers ARM. Allerdings sollen laut Bloomberg künftige Macs weiterhin das macOS-Betriebssystem verwenden.

Apple-Entwickler mussten sich in der 36-jährigen Geschichte des Macintosh schon zweimal mit einem Wechsel der Prozessorarchitektur beschäftigen. Im ersten Macintosh von 1984 steckte eine 68000-CPU von Motorola. Ab 1994 setzte Apple dann auf PowerPC-Prozessoren von IBM, die wiederum auf der RISC-Architektur aufbauten. 2006 wurden schließlich die letzten Macs mit PowerPC durch Systeme mit Intel-Prozessoren ersetzt. Diesen Übergang hatte Intel bereits 2005 angekündigt.

Langjährigen Apple-Entwicklern wird die ARM-Architektur möglicherweise nicht fremd sein. Der Name der britischen Chipschmiede leitet sich nämlich von Acorn Risc Machines beziehungsweise Advanced Risc Machines ab. Das Unternehmen wurde 1990 nach dem großen Erfolg der ersten RISC-Prozessoren vom Mutterunternehmen Acorn abgespalten – mit der Unterstützung von Apple.

Welche Folgen der Umstieg für Intel haben wird, lässt sich bisher nicht abschätzen. Der Bericht von Bloomberg ließ den Aktienkurs des Unternehmens gestern um rund ein Prozent absacken. Apples Anteil am PC-Markt liegt derzeit bei rund 10 Prozent. Unklar ist, ob vor allem auch andere Premium-Hersteller dem Vorbild Apples folgen und auf ARM-Prozessoren basierende Computer entwickeln werden. Allerdings dürfte bei dieser Entscheidung das Betriebssystem eine wichtige Rolle spielen. Während Apple die vollständige Kontrolle über das OS seiner Notebooks und Desktops hat, sind andere Hersteller auf die Kooperation mit Microsoft angewiesen. Zwar gibt es eine Version von Windows 10, die auf ARM-Prozessoren läuft – derartige Produkte sind derzeit allerdings nur wenig verbreitet.

Ein Gewinner des Wechsels zu ARM sollte der taiwanische Auftragsfertiger TSMC sein. Das Unternehmen produziert derzeit praktisch alle ARM-Prozessoren für iPhones und iPads. Es wäre von daher naheliegend, das Unternehmen auch mit der Fertigung der Mac-Prozessoren zu beauftragen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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