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Mozilla verbannt Add-ons von Avast und AVG für Firefox

Mozilla hat vier Erweiterungen für Firefox aus seinem offiziellen Add-on-Marktplatz entfernt. Sie gehören dem tschechischen Sicherheitsanbieter Avast sowie dessen Tochter AVG. Die Erweiterungen stehen in dem Verdacht, Nutzer auszuspähen.

Bei den vier Erweiterungen handelt es sich um Avast Online Security, Avast SafePrice, AVG Online Security und AVG SafePrice. Sie sollen Nutzer vor dem Besuch bekanntermaßen gefährlicher Websites warnen beziehungsweise auf Sonderangebote hinweisen und einen einfachen Preisvergleich ermöglichen.

Mozilla reagiert mit der Löschung auf eine Beschwerde von Wladimir Palant, dem Entwickler des Werbeblockers AdBlock Plus. Palant stellte nach eigenen Angaben im Oktober fest, dass die vier Erweiterungen deutlich mehr Daten sammeln, als sie zur Erledigung ihrer eigentlichen Aufgaben benötigen. Unter anderem sollen sie den vollständigen Browserverlauf abrufen, was Mozilla und auch Google für Browsererweiterungen untersagen.

Bereits Ende Oktober erhob Palant diese Vorwürfe gegen Avast und AVG Online Security. Danach fand er dasselbe Verhalten auch bei den SafePrice-Erweiterungen, womit er sich gestern an die Öffentlichkeit wandte. Zudem meldete er die Erweiterungen an Mozilla, weil bis dahin offenbar weder Mozilla noch Google auf seine Blogbeiträge reagiert hatten.

Mozilla entfernte die fraglichen Erweiterungen darauf hin in weniger als 24 Stunden. Von Google liegt indes noch keine Reaktion vor. Im Chrome Web Store sind die Erweiterungen von Avast beziehungsweise AVG weiterhin erhältlich. Palant erklärte, er habe die Add-ons als „missbräuchlich“ bei Google gemeldet. „Frühere Erfahrungen zeigen, dass das keinen Effekt hat. Erweiterungen wurden immer nur nach umfassenden Medienberichten auf dem Chrome Web Store entfernt.“

Trotzdem sollte man davon ausgehen, dass Google auch im Fall der Add-ons von AVG und Avast einschreiten wird. So hatte das Unternehmen beispielsweise im Juli eine Erweiterung von Stylish gesperrt, weil auch sie Code zur Sammlung des Browserverlaufs enthielt.

Inzwischen liegt auch eine Stellungnahme von Avast vor. Mozilla habe erst kürzlich seine Richtlinien geändert und man sei mit Mozilla in Kontakt, um die notwendigen Änderungen an den Add-ons vorzunehmen. „Wir haben bereits einige der neuen Anforderungen von Mozilla implementiert und werden weitere aktualisierte Versionen veröffentlichen, die den neuen Anforderungen vollständig entsprechen und transparent sind. Diese werden in naher Zukunft wie gewohnt im Mozilla Store verfügbar sein.“

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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