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Chrome 78: Google testet DNS-over-HTTPS

Google hat die finale Version von Chrome 78 zum Download freigegeben. Sie steht ab sofort für Windows, macOS, Linux und ChromeOS zur Verfügung. Nutzern bietet das Release mehr Möglichkeiten, die Seite Neuer Tab an ihre Bedürfnisse anzupassen. Außerdem startet Google erste Tests des Protokolls DNS-over-HTTPS, das Nutzer mehr Privatsphäre bringen soll.

DNS-over-HTTPS (DoH) hatte Google bereits Mitte September angekündigt. Das Protokoll verschlüsselt DNS-Anfragen, sodass sie auf dem Weg zum DNS-Server nicht ausgespäht werden können. Im Gegensatz zu Firefox können Anwender jedoch nicht einen bestimmten DNS-Server nutzen, sondern sind auf eine von Google getroffene Auswahl begrenzt.

Sie umfasst derzeit die Anbieter Cleanbrowsing, Cloudflare, DNS.SB, Google, OpenDNS und Quad9. Mit Chrome 78 testet Google nun die Implementierung von DoH, um unter anderem die Auswirkungen auf die Leistung des Browsers zu erfassen. Darüber hinaus stellt Google DoH nur dann zur Verfügung, wenn der Nutzer für Chrome einen DNS-Anbieter hinterlegt hat, der DoH unterstützt.

Das neue Menü zur Anpassung der Seite neuer Tab ist indes eine experimentelle Funktion, die auf der Seite chrome//flags über die Optionen „NTP customazation menu version 2“ und „Chrome Colors menu“ aktiviert werden muss. Danach lassen sich nicht nur Hintergrundbilder konfigurieren, sondern auch die Verknüpfungen auf der Seite sowie die Farben der Tab- und Adress- sowie Favoritenleiste.

Neu ist auch, dass Chrome bei einem Mouseover über einen Tab in einer Blase weitere Details zu der fraglichen Website anzeigt. Außerdem lässt sich ein dunkler Modus nun für jegliche Websites erzwingen. Auch dieses Feature ist nicht ab Werk aktiv und benötigt einen Eingriff in die Seite chrome://flags. Hier muss der Parameter Enable Force Dark aktiviert werden.

Chrome 78 integriert zudem das bisher nur als Erweiterung angebotene Tool zur Prüfung von Kennwörtern. Allerdings funktioniert es nur nach einer vorherigen Aktivierung (chrome://flags/#password-leak-detection) sowie mit Kennwörtern, die in Chrome gespeichert sind und mit dem Google-Konto synchronisiert werden.

Des Weiteren beinhaltet das Update Fixes für 37 Sicherheitslücken. Laut Google geht von mindestens drei Anfälligkeiten ein hohes Sicherheitsrisiko aus. Das gilt für einen Use-after-free-Bug in der Komponente Media, einen Puffer-Overrun in Blink und eine Spoofing-Lücke in der Navigationsleiste. Die ersten beiden Schwachstellen scheinen jedoch besonders schwerwiegend zu sein – Google belohnt deren Entdecker mit 20.000 beziehungsweise 15.000 Dollar.

Insgesamt schüttet Google mit dem neuen Chrome-Release 58.500 Dollar an Sicherheitsforscher aus. Die Höhe einer Prämie richtet sich vor allem nach dem Schweregrad der gefundenen Anfälligkeit.

Chrome 78.0.3904.70 steht ab sofort zum Download bereit. Nutzer, die den Browser bereits verwenden, erhalten das Update automatisch – Google verteilt es allerdings nur schrittweise. Zum Abschluss der Aktualisierung ist gegebenenfalls ein Neustart des Browsers erforderlich.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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