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Amazon kündigt AWS Secret Region für Geheimdienste an

Amazon Web Services (AWS) hat eine neue „geheime“ Rechenzentrums-Region angekündigt. Sie richtet sich speziell an US-Geheimdienste sowie andere staatliche Behörden, die mit als geheim eingestuften Daten arbeiten.

In der AWS Secret Region sollen Software und Daten vorgehalten werden, die die Sicherheitsstufe „Secret“ haben. Sie steht US-Behörden und Geheimdiensten ab sofort im Rahmen ihrer vorhandenen Cloud-Verträge mit AWS zur Verfügung.

Die Amazon-Cloud-Tochter ist nach eigenen Angaben damit der erste kommerzielle Anbieter, der Arbeitslasten von Regierungsbehörden über verschiedene Geheimhaltungsstufen hinweg abwickelt – von nicht klassifiziert über vertraulich und geheim bis hin zu streng geheim.

Begonnen hatte Amazons Engagement in dem Bereich vor sechs Jahren mit der Einführung der Government Cloud, einem Rechenzentrum für vertrauliche Daten von Behörden und deren Zulieferern. 2014 folgte im Rahmen eines 600-Millionen-Dollar-Vertrags mit der Central Intelligence Agency (CIA) eine Top-Secret-Region für US-Geheimdienste.

Im Juni wurde AWS, zusammen mit Microsoft Azure, im Rahmen des Federal Risk and Authorization Management Program (FedRAMP) zertifiziert. Beide Cloud-Angebote erfüllen damit die strengsten Sicherheitsanforderungen der US-Regierung.

Zuletzt gerieten verschiedene AWS-Kunden in die Kritik, weil sie Daten auf AWS-Servern unzureichend oder gar nicht gesichert hatten. Ein der republikanischen Partei der USA nahestehendes Unternehmen ließ Anfang des Jahres persönliche Daten von 198 Millionen US-Wählern auf einem ungesicherten Amazon-S3-Server. Im Juli wurde bekannt, dass auch ein Zulieferer des Mobilfunkanbieters Verizon offenbar nicht wusste, wie S3-Server von Amazon vor nicht autorisierten Zugriffen zu schützen sind. Davon waren mindestens 14 Millionen Nutzer betroffen. Accenture speicherte zudem neben Kundendaten auch einen Master Key zur Entschlüsselung von Daten auf vier öffentlich zugänglichen Amazon-Servern.

Erst diese Woche wurde bekannt, dass das US-Verteidigungsministerium seit mehreren Jahren massenhaft Daten aus Internetforen und Sozialen Medien sammelt. Diese Daten fanden sich nämlich auf vier Amazon-Servern, die ein Lieferant des Pentagon gemietet hatte – und offenbar nicht richtig konfiguriert hatte.

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[mit Material von Tas Bindi, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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