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Qualcomm gibt Ausblick auf Kamerafunktionen künftiger Mobilprozessoren

Qualcomm hat sich erstmals zu seiner kommenden Generation von Mobilprozessoren geäußert. Der Nachfolger des Snapdragon 835, den das Unternehmen im Dezember vorstellen soll, erhält vor allem einen neuen Image Signal Processor (ISP), der die Fähigkeiten von Smartphone-Kameras zur Erkennung der räumlichen Tiefe verbessern soll.

Unter anderem wird der neue Chipsatz Infrarotlicht benutzen, um die räumliche Tiefe von Objekten zu messen. Die Technik soll beispielsweise die Gesichtserkennung verbessern und eine 3D-Rekonstruktion von Objekten erlauben. Die Infrarotlichtquelle wird einem Video von Qualcomm zufolge in das Kameramodul eines Smartphones integriert.

Die Technik soll aber auch helfen, die Qualität von HDR-Fotos zu erhöhen und die Stabilisierung von Videoaufnahmen zu verbessern. Sie kann nach Herstellerangaben zudem benutzt werden, um die Bewegungen eines Virtual-Reality-Headsets zu erfassen. Ein weiteres Ziel des Spectra genannten Entwicklungsprogramms ist es, mobile Augmented-Reality-Anwendungen zu ermöglichen.

„Ob sie für rechenintensive Fotografie, Videoaufnahmen oder Computer-Vision-Applikationen, die eine akkurate Bewegungserkennung benötigen, eingesetzt werden: Klar ist, dass energieeffizientes Kamera-Image-Signal-Processing für die nächste Generation mobiler Nutzererlebnisse immer wichtiger geworden ist“, sagt Tim Leland, Vizepräsident bei Qualcomm, in einr Pressemitteilung. „Unsere Fortschritte bei der visuellen Qualität, kombiniert mit der Familie der integrierten Qualcomm Spectra ISPs für Snapdragon, werden entwickelt, um innovative mobile Applikationen unserer Kunden zu unterstützen.“

Frühere Entwicklungsstufen von Qualcomm Spectra

Erste Entwicklungsstufen der Technik fanden sich bereits im 2015 vorgestellten Snapdragon 820. Das OnePlus 5 nutzt beispielsweise eine Dualkamera, die die Räumlichkeit eines Motivs erkennen kann, um mit einem Bokeh-Effekt den Hintergrund unscharf und nur den Vordergrund scharf darzustellen. Das Lenovo Phab 2 Pro nutzt die Technik dagegen zur Erkennung der räumlichen Tiefe, um Augmented-Reality-Bilder auf einem Touchscreen mit Echtzeitaufnahmen der Kamera zu vermischen.

Samsung verwendet die Technologie, um die Genauigkeit des Iris-Scanners des Galaxy S8 zu erhöhen. Qualcomm betont in dem Zusammenhang, dass es vor allem die Teile der Technik, die für biometrische Sicherheitsfunktionen benötigt werden, allen Android-Smartphones zur Verfügung stellen wird und nicht nur Flaggschiff-Produkten wie Galaxy S8 oder OnePlus 5.

Ein Iris-Scanner soll Gerüchten zufolge auch in das kommende iPhone Einzug halten. Er soll beim iPhone 8 den Fingerabdruckscanner ersetzen, der wiederum zusammen mit dem Home-Button weichen muss, um Platz zu schaffen für ein rahmenloses Display.

[mit Material von Lynn La, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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