Die US-Bundespolizei FBI hat einen externen Mitarbeiter der NSA wegen Diebstahls geheimer Dokumente verhaftet. Im Auto und Haus von Harold Thomas Martin sollen solche Dokumente in analoger und digitaler Form gefunden worden sein, wie die Behörden mit über einem Monat Verspätung melden. „Ein großer Teil“ sei als geheim eingestuft und befasse sich mit Techniken und Methoden von Regierungsbehörden.
Wie Edward Snowden arbeitete Martin für das Consultingunternehmen Booz Allen Hamilton, von dessen 22.600 Angestellten rund 69 Prozent für US-Geheimdienste tätig sind, was ihm in den letzten zwölf Monaten laut Steuererklärung einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar brachte. Der Dienstleister berichtet, Martin sofort nach dessen Verhaftung gekündigt zu haben. Seine Handlungen entsprächen nicht den Werten des Unternehmens.
Edward Snowden, der 2013 zahlreiche NSA-Dokumente an Journalisten weitergab und seither in Russland Asyl genießt, wies via Twitter auf Unterschiede zwischen seinem Verfahren und dem gegen Martin hin: „Habe ich recht, wenn ich dem entnehme, dass er nicht nach dem Espionage Act angeklagt ist? Unter dieser Regierung ist das Fehlen bemerkenswert.“ Die Beobachtung trifft zu: Anders als Snowden selbst wird Martin nicht nach dem Spionagegesetz belangt.
So drohen Martin über zehn Jahre Haft. Die Vorwürfe lauten auf Entfernung und Aufbewahrung geheimer Unterlagen sowie Diebstahl von Regierungseigentum. Die Anklage vom 29. August 2016 unterlag bis 5. Oktober der Geheimhaltung.
Seit drei Jahren gibt es Hinweise auf einen weiteren NSA-Whistleblower. So wurden Dokumente des Geheimdiensts bekannt, die von einem Zeitpunkt stammen, da Edward Snowden nicht mehr darauf hätte zugreifen können. Neben einem Insider galt bisher auch ein Hack als mögliche Quelle.
[mit Material von Alfred Ng, CNET.com]
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